Next: Modellierungstechniken
Up: Virtuelle LAN's
Previous: Definition des Begriffs VLAN
VLAN's werden nach der Schicht des OSI-Referenzmodells eingeteilt,
auf der sie arbeiten. Daraus ergeben sich Unterschiede in den Möglichkeiten
der Realisierung von VLAN's.
- VLAN's auf der Bitübertragungsschicht
-
Bei VLAN's, die auf der Schicht 1 des OSI-Referenzmodells arbeiten,
werden eine Anzahl von physischen Ports zu einer Broadcastdomäne
gruppiert. Für das Kopplungselement, meist einem Switch, sind
ausschließlich die Ports von Bedeutung. Die physischen Endgeräte
an einem derartigen Port arbeiten vollkommen transparent in
Bezug auf den Switch, an dem sie hängen, in dem ihnen zugeordneten VLAN.
Das an dem Port hängende Segment kann
nur komplett einem bestimmten VLAN zugeordnet werden, da dem
Switch Informationen über die Identität der
angeschlossenen Systeme fehlt.
- VLAN's auf der Sicherungsschicht
-
Durch das Arbeiten auf der Schicht 2 des OSI-Referenzmodells
weiß der Switch, der die VLAN's realisiert, über die Identität der
angeschlossenen Systeme Bescheid. Ihm dienen die weltweit eindeutigen
MAC-Adressen der Endsysteme als Identifikator.
Durch die Verwendung dieses Identifikators können die
Endsysteme so auf ein oder mehrere VLAN's abgebildet werden.
Der Switch muß jedem Endgerät einen Anschlußport zur Verfügung stellen.
Würden mehrere Endgeräte an einem Port hängen, so ist es möglich,
daß diese unter Umgehung des Switch intern kommunizieren.
Dieses Szenario führt den Einsatz von VLAN's durch den Switch
ad absurdum, da dieser keinen Einfluß mehr auf den Kommunikationsweg
besitzt.
- VLAN's auf der Vermittlungsschicht
-
Auf der Schicht 3 des OSI-Referenzmodells können Endsysteme
auf der Basis von Subnetzen zu einer Broadcast-Domäne
verbunden werden. Diese sogenannten virtuellen Subnetze basieren
auf der Zuordnung der IP-Adressen der beteiligten Systeme zu
verschiedenen VLAN's.
Der Vorteil von VLAN's liegt darin, daß sie es ermöglichen,
Server und Clients räumlich getrennt voneinander aufzustellen,
was die Verwaltung und Sicherheit
des Netzes erhöht,
dabei den Clients jedoch nur eine bestimmte Untermenge
der Serverdienste zuteil werden zu lassen. In Kapitel
3 wird in einem Beispiel auf diese Thematik
näher eingegangen.
Für das in dieser Arbeit vorgestellte Einsatzszenario
sind vor allem VLAN's auf
Schicht 1 und Schicht 2 von Bedeutung. In der Praxis ist es meist
sinnvoll, VLAN's aus einer Kombination von Port- und MAC-Adressen
zu bilden -- vor allem, wenn nicht routbare Protokolle wie z.B.
AppleTalk zum Einsatz kommen.
Der hier eingesetzte PC-basierte Switch auf Basis eines unter dem
Betriebssystem Linux laufenden PC's soll VLAN's auf der
Bitübertragungs- und Sicherungsschicht ermöglichen.
Dazu ist es notwendig den vorhandenen Bridgingcode um
VLAN-Funktionalität zu erweitern
(siehe Kapitel 5.1.1).
Next: Modellierungstechniken
Up: Virtuelle LAN's
Previous: Definition des Begriffs VLAN
Root on HPHEGER0
3/3/1999