Der Telephony Internet Server der Firma Siemens ist eine Möglichkeit über das Internet
Sprache und Daten zu übertragen. Hierbei werden Kommuniktionsmöglichkeiten wie
Videokonferenz ermöglicht. Dies ist jedoch nicht nur zwischen speziellen Endgeräten
der Fall, auch herkömmliche Telefonapparate sollen in der Lage sein, in eine Videokonferenz
mit eingebunden zu werden. Dieser Server ist ein Zusatzelement zu der Telefonanlage Hicom
300 und steht parallel zu einem ATM-Switch als weitere Kommunikationskomponente
zur Verfügung. Der TIS besteht aus einer Anzahl von Komponenten, welche in Kapitel 4
beschrieben werden. Diese Komponenten stellen Applikationen und Prozesse dar. Als wesentliche
Applikationen wären hier das Gateway, der Gatekeeper und der Administration Maintenance Server
(AMS) zu nennen. Die Aufgaben und der Aufbau sind in Kapitel 4 dargestellt. Hier sei bemerkt, daß das
Gateway für die Umsetzung der eintreffenden Kommunikationswünsche, der Gatekeeper für
die Bereitstellung der erforderlichen Bandbreite und der AMS für administrative Aufgaben
vorgesehen ist. Für diese Komponenten war qualitativ zu eruieren, inwieweit JDMK für ein
Management dieser Komponenten geeignet ist. Für einen Überblick war es notwendig, sich
über die bestehende Managementstruktur zu informieren.
Die Struktur der bestehenden Managementumgebung, die verwendete Kommunikationsart
und die Komponenten, welche innerhalb der Managementumgebung interagieren war hierbei zu
analysieren. Hierbei stellte sich heraus, daß für das TIS-Management eine eigene Nachrichtenstruktur
gewählt wurde. Diese Nachrichtenstruktur war für die Entwicklung des Prototypen von großer
Bedeutung, da der Prototyp mit den Komponenten des TIS (Gateway,Gatekeeper etc.) notwendigerweise
kommunizieren mußte. Damit war es erforderlich, den bestehenden SourceCode zu analysieren, um
den Aufbau und die Handhabung der Nachrichten zu ermitteln. Der Aufbau der Nachrichtenstruktur
und deren Besonderheit ist in Kapitel 4.6.1 beschrieben.
Die bisherige Managementumgebung basiert auf der Erweiterung des Windows NT SNMP Agenten
durch einen sogenannten ``SNMP Extension Agent''. Dieser ist in Kapitel 4.7.1
beschrieben und setzt SNMP-Requests in das spezielle Nachrichtenformat des TIS um. Dies ermöglicht
das Management über Applets bzw. MIB-Browser mittels SNMP-Requests. Da an dieser Stelle die
Umsetzung der Requests geschieht, war hier der Ansatzpunkt für die Implementierung der Schnittstelle,
wie sie in Kapitel 6.2.2 beschrieben wird.
Abschließend sei zu bemerken, daß für die Erprobungsphase des Prototypen bedauerlicherweise
keine realistische Umgebung geschaffen werden konnte, da die Testumgebung nicht für Testzwecke
verfügbar war. Zudem war es schwierig, den SourceCode für die Applikationen, speziell für den
Gatekeeper einsehen zu können, da dieser Programmcode in den USA entwickelt wird und einer
gewissen Geheimhaltung unterliegt. So mußte für die Testzwecke auf Zufallswerte zurückgegriffen
werden.