Das Internet-Informationsmodell ist weit weniger mächtig, als zum Beispiel das der
im nächsten Abschnitt vorgestellten OSI-Architektur. Es werden zwar
Managementobjekte definiert, diesen liegen aber keine objektorientierten Ansätze
zugrunde. Nach [HeNeWi95] basiert das Internet-Informationsmodell auf einem
,,objektbasierten Ansatz``.
Bei diesen Managementobjekten können es sich entweder um Variablen oder
Tabellen handeln. Die Managementobjekte werden in Form eines
Baumes (Internet-Registrierungsbaum) angeordnet. Dieser dient sowohl zur
Registrierung der zu überwachenden Ressourcen als auch zur Gruppierung von inhaltlich
zusammengehörigen Objekten. Schließlich erfolgt die Namensgebung eines
Managementobjekts anhand eines Pfades von der Wurzel des Registrierungsbaums hin zu dem
Objekt selbst (OID, Object Identifier).
Tabellen und Gruppen werden im Registrierungsbaum in den Knoten, Variablen dagegen in
den Blättern dargestellt.
Die Definition von Managementobjekten erfolgt in einer Template-Sprache, die auf
ASN.1 basiert.
Die Information, die ein SNMP-Agent bereitstellt, wird als Management
Information Base (MIB) bezeichnet. Dabei handelt es sich nach [HeAb93] um einen
,,konzeptionellen Behälter``, also um eine Art von
Schnittstellendefinition zu den zu überwachenden Ressourcen. Es existieren sehr
viele verschiedene MIBs, in Abschnitt 2.3 werden zwei,
die für diese Diplomarbeit relevant sind, vorgestellt.
Der einfache Ansatz des Internet-Informationsmodells beinhaltet entscheidende
Nachteile: Unter anderem können durch die fehlenden objektorientierten Vererbungs- und
Strukturierungsmöglichkeiten zum einen schon definierte Managementobjekte nicht
in einer anderen MIB wiederverwendet werden, zum anderen ist damit die Menge an schon
definierten Informationen unübersehbar.