Naming and Replication

Die Naming and Replication-Komponente speichert unter anderen die Enthaltenseinshierarchie der Instanzen von Managementobjekten. Die Struktur dieser Hierarchie wird durch eine oder mehrere NAME BINDING-Beziehung(en) für jede Klasse in den Guidelines for the Definition of Managed Objects (GDMO)-Spezifikationen beschrieben. Sobald eine Instanz eines Managementobjekts im Agenten kreiert werden soll, muß nicht nur diese Instanz im Agenten gehalten werden, sondern auch ihre Enthaltenseinsbeziehung. Sie werden vor allem dazu genutzt, um die Instanzen herauszufinden, die in den Scope einer CMIP-Anforderung (m-Set, m-Get, m-Action, m-Delete) fallen. Anschließend werden ,,Kopien`` des originalen Requests an alle diese (durch den Scope ausgewählte) Instanzen weitergeleitet (,,Replication``). Es fällt also nicht in den Aufgabenbereich eines Agenten-Entwicklers, Scopes zu bearbeiten, dies wird von der Naming and Replication-Komponente übernommen.
Die Naming and Replication-Komponente empfängt Anforderungen von der Infrastruktur und führt folgende Funktionen aus:

• Create-Request : Überprüfung, ob die angegebene Instanz mit dem angegebenen Namen kreiert werden kann, das heißt, ob der Distinguished Name (DN) den NAME BINDING-Restriktionen entspricht. Außerdem wird überprüft, ob die Instanz schon existiert, um Duplikate zu vermeiden. Sobald eine Create-Anforderung erfolgreich ausgeführt wurde, wird die neue Instanz in die Containment-Hierarchie aufgenommen.
• Delete-Request : Überprüfung, ob diese Instanz in Bezug auf die NAME BINDING-Restriktionen gelöscht werden kann. Außerdem wird überprüft, ob diese Instanz überhaupt existiert, bevor sie gelöscht werden soll. Weiterhin muß vor dem Löschen dieser Instanz getestet werden, ob auch der eventuell existierende Subtree in der Containment-Hierarchie gelöscht werden kann.
• Für alle Requests : Einerseits wird das Scoping ausgeführt, das heißt, es wird festgestellt, welche Instanz eines Managementobjekts durch den im Scope-Parameter der CMIP-PDU angegebenen Wert bezeichnet werden, und andererseits wird überprüft, ob diese Instanzen existieren. Falls für eine Instanz beides zutrifft, erhält sie eine ,,Kopie`` der Anforderung (,,Replication``).