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Beim Einsatz von DHCP kann man sich verschiedene Krisensituationen vorstellen,
die evtl. behandelt werden müssen:
- Mehrere Server auf dem Netz vergeben die gleiche IP-Adresse an
unterschiedliche Clients:
Diese Situation ist in der Realität nicht denkbar, da es
unter dem DHCP-Protokoll nicht möglich ist, mehrere DHCP-Server mit
sich überschneidenden Adreßbereichen auszustatten, ohne von
vornherein Konsistenzprobleme in Kauf zu nehmen. Diese Möglichkeit
wird von den Netzbetreibern also auf jeden Fall beim Gebrauch der
derzeitigen Implmentierungen von DHCP-Servern vermieden.
- DHCP-Server vergibt fehlerhafte Konfigurationsinformationen:
Dieser Fall könnte z.B. dann auftreten, wenn sich die Netztopologie
verändert (Netzkomponten wie Drucker etc. bekommen eine andere
IP-Adresse oder werden ganz aus dem Netz entfernt), aber die
Netzbetreiber es versäumen, die den DHCP-Servern zur Verfügung
stehenden Konfigurationsdaten wie Routeradressen etc. zu
aktualisieren.
Sollte diese Situation eintreten, so liegt es in der Verantwortung
der Betreiber der DHCP-Serversoftware, die Konsistenz der Daten zu
gewährleisten.
- DHCP-Client sendet DHCPREQUEST ohne vorheriges
[4] DHCPDISCOVER:
Diese Situation ist nicht realisierbar, da bei einem DHCPREQUEST die
Serverhardwareadresse und eine Transaction ID (s. )
benötigt wird, um es zu verschicken. Diese kann der
Client aber nur kennen, wenn er mindestens einmal ein DHCPDISCOVER
gesendet hat.
- DHCP-Client lehnt Lease mit DHCPDECLINE/DHCPRELEASE ab, nutzt
ihn aber trotzdem:
Diese Situation könnte z.B. dann eintreten, wenn ein Benutzer sich
einen unendlichen Lease erschleichen möchte, weil er weiß, daß der
DHCP-Server keine benutzten IP-Adressen vergibt (dies könnte
in Abhängigkeit von der Implementierung der Serversoftware
vorkommen).
Sollte ein derartiges
Verhalten von Netzbenutzern auftreten, so liegt es in der
Verantwortung des Netzbetreibers, durch geeignete Maßnahmen wie das
Kontrollieren von Logdateien der Server dieses Verhalten unmöglich zu
machen.
- DHCP-Client erhält ein DHCPNAK, verhält sich aber als fertig
konfiguriert:
Diese Situation ist nicht real, da DHCP-Server DHCPNAKs nur versenden,
falls eine IP-Adresse, die sie vergeben wollen, schon benutzt wird.
- Client besitzt eine IP-Adresse aus einer DHCP-Konfiguration
und will sich über ein DHCPINFORM Daten über die Netzkonfiguration
holen:
Für diesen Fall muß in der Server-Software eine
Fehlerbehandlungsroutine vorgesehen sein, wie z.B. ein Eintrag in
die Logdatei des Serverprogramms.
Diese Situation dürfte ziemlich selten vorkommen, da ein DHCP-Client
für eine Neukonfiguration nur ein erneutes DHCPREQUEST senden muß,
in welchem er die geforderten Parameter verlangt.
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