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Kommunikation unter SNMP

Interessant ist auch die Frage, wie sich der Datenverkehr für das SNMP-Management einer mit DHCP konfigurierten Umgebung gestaltet. Bei SNMP werden sämtliche Operationen auf MOs auf das Auslesen oder Verändern von Variablen der MOs zurückgeführt. Das bedeutet, daß die Management-Anwendung mit dem Agenten im wesentlichen Operationen zum Lesen von Variablenwerten (GET) und zum Verändern dieser Werte (SET) austauscht. Eine Ausnahme bilden die sogenannten Traps. Traps sind in SNMP spontane Ereignismeldungen (Event Notifications), die von einem Agenten (nicht von einem Objekt!) an eine Managementplattform geschickt werden. Dieses Verfahren hat zwei Vorteile ([#!JaSch93!#]) :

Die Operationen bestehen in der Regel aus zwei Phasen, der Anforderung (request) und der Rückantwort (response). In der Anforderungsphase wird der Kommunikationspartner (z.B. der Hauptagent) aufgefordert, eine Operation auszuführen. Dieser reagiert mit einer Rückantwort, in der er die Operation bestätigt oder zurückweist. In einigen Fällen (z. B.  bei GET-Operationen) enthält die Rückantwort auch die Ergebnisse der Operation.

Grundsätzlich existieren zwei verschiedene Verfahren, um den Zustand eines MOs kontinuierlich zu überwachen: Polling und spontane Meldungen. Beim Polling werden die Werte von Variablen periodisch abgefragt, wobei die Abfragezyklen entsprechend der Wichtigkeit der Variablen unterschiedlich lang gehalten werden. Im anderen Fall sendet der Agent bei Auftreten definierter Ereignisse eine spontane Meldung an die Managementplattform, in welcher die Art des Ereignisses mitgeteilt wird. (In unserem Falle z.B. das Auftauchen eines DHCP-Clients)

Beide Verfahren haben ihre Nachteile: Polling belastet das Netz mit
[4] Management-Verkehr, die dem eigentlichen Datenverkehr nicht mehr zur Verfügung steht. Es ist leicht möglich, mit falsch gesetzten Polling-Intervallen ein ganzes Netz in die Knie zu zwingen [#!JaSch93!#].

Das Versenden von Traps dagegen erfordert im Agenten eine gewisse Grundintelligenz, die verhindert, daß bei nichtigen Anlässen ganze
[4] Meldungsstürme durch das Netz rauschen, ebenfalls Übertragungskapazität beanspruchen und die Management-Anwendung stark beanspruchen [#!JaSch93!#].

Im praktischen Betrieb hat sich herausgestellt, daß das Optimum in einer sinnvollen Kombination von Polling und spontanen Meldungen besteht, wobei das Mischungsverhältnis sowie die Intelligenz der Agenten auch von den Betriebserfordernissen, also der Policy des Betreibers abhängt [#!JaSch93!#]. Welche Strategie im Endeffekt eingesetzt wird, hängt wieder stark von der Netzumgebung und der Management-Policy des Netzbetreibers ab, so daß hier keine Festlegung erfolgen soll. In einem Netz mit viel Übertragungskapazität und wenig Netzlast kann man das Gewicht eher zu Gunsten des Pollings verlagern als in einem Netz mit vielen Teilnehmern, wenig Übertragungskapazität der Netzverbindungen und viel Netzlast.


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