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Die DPI Spezifikation läßt leider einige Probleme ungelöst, die beim täglichen Arbeiten durchaus zu
Problemen führen können:
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Tabellenhandling
SNMP Pakete können eine große Anzahl von Variable Bindings enthalten. Der DPI Subagent nimmt immer
nur ein Paar Variablenname/Variablenwert entgegen. Enthält nun eine SNMP PDU ein Set auf einen
Tabellenwert und die zugehörige Statusspalte, so muß der Agent den SET auf den Tabellenwert unbedingt
vor dem Set auf die Statusspalte behandeln. Dazu muß der Agent die Reihenfolge der Variable Bindings
gegebenfalls ändern.
Das Problem ist nun, daß der Hauptagent die MIB des Subagenten und damit die Semantik hinter den
Daten (Tabelle) gar nicht kennt und die Variable Bindings in der angekommenen Reihenfolge an den
Subagenten weitergibt. Der Subagent kennt wiederum die PDU als ganzes nicht und weiß nie, ob den
gerade angelieferten Daten noch weitere folgen. Er kann also eine Änderung der Statusspalte nicht
zurückhalten.
Dies führt in der Praxis beim Set auf Tabellenspalten zu SNMP Fehlern, es sei denn, der Manager
verschickt pro Paket nur ein Variablenname/Variablenwert Paar. Selbst dann könnte es noch zu Fehlern
kommen, wenn die Pakete nicht in der Sendereihenfolge ankommen. Dies ist jedoch kein Problem
von DPI, sondern der verbindungslosen UDP Kommunikation zwischen Manager und Agent.
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Trapkommunikation
Ursprünglich war es für den Syslog Subagenten vorgesehen, dem Benutzer eine Konfiguration der
Trapziele zu erlauben. Leider sieht die DPI Spezifikation keine Übermittlung dieser Daten an den
Hauptagenten vor. Der Benutzer muß deshalb die Trapziele in einer Konfigurationsdatei auf dem
Agentenhost eintragen. Das Senden unterschiedlicher Traps an unterschiedliche Ziele ist gar nicht
möglich.
Eine standardisierte Trap MIB zur Lösung dieser Probleme befindet sich derzeit erst im Draft Status.
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Sicherheitsproblem
Leider sieht das DPI Protokoll keine Zugangsbeschränkung zum Hauptagenten und keinerlei
Authentizifierungsmechanismen vor, d.h. es können jederzeit unbekannte Subagenten am Hauptagenten
andocken. Damit besteht zumindest die Gefahr eines Denial-of-service Attacks, d.h. ein böswilliger
Subagent könnte das Netz mit SNMP Traps überfluten und verstopfen oder zumindest Irritation bei
den Netzbetreuern verursachen. Da DPI Kommunikation auf Ports größer 1024 stattfindet, könnte so
ein Angriff eventuell sogar von außen kommen, ohne von einem Paketfilter abgefangen zu werden.
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Copyright Munich Network Management Team