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Der Aufbau des Testbeds beginnt zunächst mit dem Aufstellen der
einzelnen Rechner. Es soll die 100 Mbit/s Variante von Ethernet (
FastEthernet) verwendet. Zur Verbindung der einzelnen Karten
kommen Twisted Pair Kabel zum Einsatz.
Alle Rechner wurden mit einer für die Topologie
(vgl. auch nächsten Abschnitt)
notwendigen Anzahl an Ethernet Karten versehen. Bei diesen Karten
handelt es sich um handelsübliche Netzwerkkarten, unter anderem der
Firma 3Com.
Nach dem Aufstellen der Maschinen erfolgt eine Vernetzung der
einzelnen Maschinen mittels Cross Link Kabeln.
Um eine bessere Übersichtlichkeit des Testbeds zu erreichen wurden Subnetze der Klasse C zwischen den
einzelnen Rechnern etabliert. Die von Linux hierfür verwendeten boot Skripte
wurden dementsprechend angepasst bzw. erweitert.
Aus Zeitgründen wurde auf die Verwendung eines DNS-Servers
verzichtet. Alle Maschinen wurden aber mittels Einträgen
in der Datei /etc/hosts mit symbolischen Namen
versehen. Dies macht ein adressieren der Rechner für den Menschen
leichter, da nicht mehr die IP Adresse verwendet werden muß. Vielmehr
werden statt dessen symbolische Namen verwendet, die bijektiv auf die
IP Adresse abgebildet werden. Eine solche Datei ist im Anhang gelistet.
Um nicht bei jedem booten das gewünschte Routing manuell zu erzeugen, wurden
lokale Skripte, die beim Booten von Linux gestartet werden entsprechend
angepasst. Konkret handelt es sich hierbei um die Datei
boot.local. In dieser Datei wurde auch ein Nachladen
eventuell fehlender Treiber angestossen. Dies musste für jeden Rechner individuell geschehen, da Netzwerkarten verschiedener Hersteller zum Einsatz kommen. Eine solche Datei ist im Anhang gelistet.
Die Korrektheit der Verbindungen wurde mittels ping zwischen den
einzelnen Maschinen verifiziert.
Die durch den Kriterienkatalog spezifizierte Implementierung von
sourceforge verlangt nach der Kernel Version 2.4.1. Dieser
ist nicht Bestandteil der verwendeten Linux Distribution, wie sie auf den einzelnen Rechnern zu
diesem Zeitpunkt installiert ist. Folglich mußte auf den vier mplsX Rechnern
dieser Kernel installiert werden. Die Sourcen die für die Kompilierung
eines Kernel benötigt werden, können auf www.kernel.org
heruntergeladen werden. Nach dem Entpacken der Sourcen wurde der
Kernel mit den benötigten Optionen kompiliert. Da es sich um
verschiedene Rechnertypen handelt, ist eine individuelle Anpassung für
das Testbed notwendig. Eine Modifikation des
Linux Loaders (LiLo) stellt sicher das der neue Kernel per
default gebootet wird. Die Kernelversion kann durch Eingabe von uname
-r verifiziert werden.
Da die gewählte MPLS Implementierung als Kernel Patch realisiert ist,
muß dieses noch installiert werden. Nach dem Entpacken und
Installieren des Patches ergeben sich zusätzliche
Kerneloptionen.
Nach Wahl der Optionen Kernel/User Netlink Socket, Routing
Messages und Multi-Protocol Label Switching wird der Kernel neu kompiliert und das
alte Image mit dem neuen überschrieben.
Abbildung:
Screenshot der gewählten Kerneloptionen
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Nach der manuellen Etablierung eines LSPs (siehe Einführung
in MPLS) zu Testzwecken, kann in /proc/net/mpls* die
gewählte Konfiguration überprüft werden. Es handelt sich bei
/proc/* um ein virtuelles Dateisystem das interne
Kernelstrukturen darstellt.
Das während des FoPras erstellte Testbed besteht aus sechs Maschinen,
deren Topologie und Nutzung im folgenden Abschnitt erläutert werden.
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