Wir werden uns im folgenden auf die Beschreibung der Implementierung einer Discovery-Applikation für CORBA-Managementobjekte (dies können sowohl Anwendungen als auch Systeme sein) beschränken und aufzeigen, wie die Anbindung an den Topologiedienst von NetView for AIX erfolgte. Die Datenbank der Plattform wird somit zu einer integrierten Informationsbasis für SNMP- und CORBA-Managementobjekte.
Die Discovery-Applikation basiert auf dem NetView Generalized Topology Manager (GTM), der abstrakte Datenobjekte zur Darstellung von Ressourcen bereitstellt und über ein API zugänglich ist. Dieses API wurde, analog zu unserem Vorgehen beim Ereignismanagement, durch CORBA-Interfaces gekapselt, um seine Nutzung durch die CORBA-basierte Discovery-Applikation überhaupt erst zu ermöglichen. Damit der GTM CORBA-Objekte geeignet darstellen kann, benötigt er von der Discovery-Applikation folgende Angaben: die insgesamt existierenden Applikationen oder Dienste, die Systeme (Hosts) und die Server (bzw. die Referenzen der Objektklassen, aus denen sie bestehen), die auf den Systemen laufen, sowie die Objektinstanzen, die auf einem Server aktiv sind. Diese Informationen wurden folgendermaßen ermittelt: das CORBA Implementation Repository enthält Angaben über verfügbare Systeme, auf ihnen laufende Server und eine Liste der durch letztere unterstützten Objektklassen. Die zu den jeweiligen Objektklassen existierenden Objektinstanzen werden durch den CORBA LifeCycle Service bereitgestellt. Über die Methoden der Naming Context Objekte (spezifiziert im CORBA Naming Service) können alle darin enthaltenen Name Bindings abgefragt werden; man kann damit die Namen und Objektreferenzen aller registrierten Objektinstanzen ermitteln.
Unsere Erfahrungen bei der Implementierung haben gezeigt, daß durch die Abstützung auf standardisierte bzw. von der Plattform zur Verfügung gestellte Infrastruktur-Dienste mit akzeptablem Aufwand eine brauchbare Lösung zur Topologieverwaltung erstellt werden konnte.