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Die X/Open hat für die verteilte Transaktionsverarbeitung einen
Rahmen geschaffen, der mehrere Standards für die verschiedenen
Teilbereiche zusammenfaßt.
Abbildung:
Das X/Open-DTP-Architekturmodell
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- X/Open-DTP-Architekturmodell:
-
Das X/Open-Modell (siehe Abbildung
) für verteilte Transaktionsverarbeitung
(Distributed Transaction Processing) definiert eine
Software-Architektur bestehend aus folgenden Komponenten:
- Resource Managern (RM), die Zugriff auf gemeinsam benutzbare
Ressourcen wie Datenbanken oder Kommunikationsdienste
bereitstellen. Ein Resource Manager für Kommunikationsdienste
wird auch als Communication Manager (CM) oder Communication
Resource Manager (CRM) bezeichnet.
- dem Anwendungsprogramm, das Transaktionen definiert und
RM-Dienste im Rahmen dieser Transaktion verwendet.
- dem Transaction Manager (TM), der die
Transaktionsendebehandlung durchführt, das heißt alle RMs
koordiniert und für Recovery-Funktionen verantwortlich ist.
Mit dieser Architektur werden drei Ziele verfolgt:
- Portabilität von Anwendungsprogrammen, basierend auf den von
X/Open genormten Schnittstellen, zum Beispiel SQL, CPI-C und andere.
- Zusammenarbeit in verteilten heterogenen Systemen, basierend auf
genormten Kommunikationsprotokollen, zum Beispiel OSI-TP oder
SNA LU6.2.
- Austauschbarkeit von Komponenten, basierend auf genormten
Integrationsschnittstellen, zum Beispiel XA.
Innerhalb des X/Open-DTP-Architekturmodells sind folgende
Spezifikationen definiert:
- XA:
- Die XA-Schnittstelle ist eine bidirektionale
Schnittstelle auf Systemebene, die 1994 von der X/Open
festgelegt wurde. Diese Schnittstelle ermöglicht verschiedenen
Resource-Managern innerhalb einer Umgebung für verteilte
Transaktionsverarbeitung auf einem gemeinsamen, globalen Kontext
zu arbeiten. Als Resource-Manager kann zum Beispiel eine
XA-konforme Datenbank dienen. Diese Datenbank kann dann eine
globale Transaktion nutzen, die von einem Transaktionsmanager mit
XA-Schnittstelle koordiniert wird. Eine genaue Beschreibung der
Anforderungen findet sich in [#!xa94!#].
- CPI-C:
- (Common Programming Interface for
Communication )
Die CPI-C ist eine Programmierschnittstelle für
Anwendungen, die Programm-zu-Programm-Kommunikation
benötigen. Sie dient als Abstraktionsschicht zwischen Anwendung
und Kommunikationsschicht. Wird CPI-C verwendet, ist darunter
eine Anbindung wahlweise zu SNA- oder OSI-Protokollen der
Schichten 3-7 möglich.
Sie bietet:
- Senden und Empfangen von Daten
- Synchronisation der Verarbeitung von Programmen
- Benachrichtigung von Kommunikationspartnern bei Fehlern
Genauere Informationen findet man in [#!cpi-c!#]
- CPI-RR:
- (Common Program Interface for Resource
Recovery )
Wie die CPI-C ist auch die CPI-RR eine
Programmierschnittstelle für Anwendungen. Sie bietet
Unterstützung bei der Wiederherstellung von Betriebsmitteln nach
einem Fehler oder einem Abbruch. CPI-RR wurde in Zusammenarbeit
von X/Open und IBM definiert.
- TX-Spezifikation:
- (Transaction Demarcation
Specification )
TX ist eine API durch die ein Anwendungsprogramm
einen Transaktion-Monitor anspricht, um globale Transaktionen
gegeneinander abzugrenzen und ihr Abschließen zu steuern. [#!tx!#]
- TxRPC:
- Transactional Remote Procedure Call
TxRPC ist eine Schnittstelle zwischen einem
Anwendungsprogramm und einem Communications Resource
Manager (CRM ), der transaktionsgeschützte RPC
verwendet. In [#!txrpc!#] wird neben dem TxRPC auch der
Remote Task Invocation Service (RTI ) definiert,
der zusammen mit der Protokollspezifikation das Application
Service Element (ASE ) bildet.
- ATMI:
- Das Application-to-Transaction
Manager Interface ist, wie auch die TxRPC eine
Schnittstelle zwischen einem Anwendungsprogramm und einem
Communications Resource Manager (CRM ), der jedoch
in diesem Fall auf Client/Server-Basis arbeitet. [#!xatmi!#]
- SQL:
- Die Structured Query Language ist die am
häufigsten verwendete Datenbankabfragesprache. Dieser Standard hat
sich bei Datenbanksystemen durchgesetzt und bietet eine
einheitliche Schnittstelle zu Datenbanksystemen, um Abfragen zu
formulieren.
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