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Guaranteed Service

 Wie in der Einleitung schon erwähnt kann man für ein Shared Ethernet keine maximale Übertragungszeit und die Übertragung an sich garantieren, damit ist auch der Guaranteed Service hier nicht zu erzielen.

Für ein Switched Ethernet sieht dies anders aus. Hier läßt sich diese Dienstgüte mit einem Prioritätsscheduling erreichen. Anna Charny [#!Anna!#] zeigte, daß in einem DiffServ-Netz mit Prioritätsscheduling für das EF-PHB eine Schranke für die Übertragungszeit existiert. Diese Schranke ist:


 h 		 Anzahl der Hops für diesen Fluß
 H 		 maximale Anzahl der Hops im Netz
 		 maximale Nutzung des priorisierten Verkehrs aller Kanäle
 bmax 		 maximaler Leaky Bucket Burst unter allen Flüssen
 rmin 		 minimale Leaky Bucket Burst Rate aller Flüsse im Netz
 C 		 verfügbare Bandbreite des Mediums
Diese Erkenntnis läßt sich auf das Switched-Ethernet übertragen, da auch hier ein Prioritätsscheduler auf Aggregate angewandt wird. Ein Aggregat besteht aus einer Menge von PDUs, die den gleichen Differentiated Services CodePoint (DSCP) oder die gleiche User Priority haben. Da die Einhaltung aller obigen Parameter beim Flußaufbau überprüft werden können, sind die Voraussetzungen gegeben, um einen vordefinierten Verzögerungswert einzuhalten.

Ein EF-PHB läßt sich also, durch Abbildung des Differentiated Services CodePoint (DSCP) auf eine User Priority in Switched-Ethernet erzeugen. Prinzipiell kann in einem Switched-Ethernet DiffServ funktionieren, solange das Per Hop Behavior mit dem Prioritätsscheduling implementiert werden kann. Dies ist für das AF-PHB schon nicht mehr möglich.

Die maximale Übertragungszeit für PDUs mit einem Aggregat-Scheduling ist unter ähnlichen Bedingungen größer als die für ein Microfluß-Scheduling einzuschätzen. Ein Microfluß ist ein Fluß zwischen Anwendungen, der durch das Tupel (Source IP Address, Source Port, Protocol ID, Destination Port, Destination IP Address) identifiziert wird. Dies kann man sich wie folgt klar machen, treffen kurz vor einer PDU eines Microflusses sehr viele Bursts (größere PDU-Mengen) von anderen Flüssen ein, dann werden bei einem Aggregat-Scheduling alle diese PDUs zuerst gesendet. Ein Microfluß-Scheduler, der einzelne Flüsse seperat behandelt, kann PDUs vor zuvor eingetroffenen PDUs senden und somit die Gesamtverzögerung, die durch einen kurzfristigen Stau resultiert, besser auf alle PDUs der Warteschlangen verteilen, was die maximale Verzögerung eines Flusses herabsetzt.


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