Die derzeitige Situation des Netzmanagements beinhaltet wesentliche Schwächen.
Die heutigen Managementsysteme sind bestimmt durch wenige Managementapplikationen,
welche durch die Verwendung von (mehr oder weniger unselbständigen) Agenten
in der Durchführung von Managementaktionen unterstützt werden. Diese Agenten werden für
die Filterung von Daten oder deren Interpretation benutzt. Sie leiten Managementaktionen
zu den Netzelementen, welche sie repräsentieren weiter oder sammeln Informationen
über diese. Diese Agenten sind meist auf den Komponenten angesiedelt, welchen sie
zugeordnet sind.
Dieses Management-Paradigma besitzt wesentliche Nachteile:
Das Java Dynamic Management Kit (JDMK) ist der Versuch, unter der
Programmiersprache Java eine Managementumgebung
zu realisieren, welche der Forderung nach Flexiblen Management Agenten gerecht wird.
Sie basiert auf dem JavaBeans-Konzept, wobei die Management-Intelligenz in den
Beans integriert ist. Durch dieses Beans-Konzept ist JDMK in der Lage, Funktionalität
zur Laufzeit der Agenten in diese zu integrieren, einfach indem die Klasse über das Netz
zu dem Agenten transportiert und dort ausgeführt wird. Zudem wird der Agent handlungsfähig
und ist nicht mehr nur der verlängerte Arm des Managers. Diese Flexibilität in der
Funktionalität der Agenten erfordert nicht mehr die komplette Festlegung zur Designphase.
Es ist auch später im laufenden Betrieb möglich, Managementaufgaben, welche zur Designphase
übersehen wurden oder erst im späteren Betrieb auftraten, durch Hinzufügen von Funktionalität
zu ermöglichen.
Durch den Java-Ansatz ist JDMK geradezu prädestiniert, in heterogenen Management-Umgebungen
eingesetzt zu werden. Die Anbindung an bestehende, noch benötigte Implementierungen, welche
in C++ geschrieben wurden, ist durch die Verwendung des Java Native Interface möglich.
Die Evaluierung, in wie weit JDMK die Anforderungen, welche durch die Theorie der
Flexiblen Management Agenten gefordert werden, erfüllt und wie
leistungsfähig es sich bei einer Implementierung
eines Prototypen einer Managementumgebung erweist, ist Ziel dieser Arbeit.
Die Systeme, welche Sprach-Kommunikation ermöglichten hatten sich weit vor der
Möglichkeit, Daten zu übertragen entwickelt. Als schließlich die Datenübertragung immer
umfangreicher und komplexer wurde, wurden diese Systeme erweitert, jedoch unabhängig
von den bisherigen Kommunikationssystemen (z.B. Telefonanlagen). Dies hat in der
letzten Zeit, in der dieser Markt härter umkämpft wird, zu einem Konkurrenzkampf
zwischen diesen Anbietern entwickelt. Technisch gesehen ist es beiden Systemen möglich,
beide Arten der Kommunikation zu unterstützen. Für den Kunden bedeutet dies eine
Reduzierung der erforderlichen Kommunikationseinrichtungen, welche bisher getrennt
zu beschaffen waren.
Auf der Sprachkommnikationsseite wird nun versucht, Sprache und Daten innerhalb
eines Systems zu integrieren. Im Falle der Firma Siemens ist dies die Telefonanlage
Hicom 300. Dieses System bietet die Kommunikation (Sprache und Daten)
über ATM und Internet. Im Falle des Internet wird diese Anbindung durch Einsatz
eines Telephonie Internet Servers (TIS) geleistet. Mittels dieses Servers können
verschiedenartige Endgeräte miteinander verbunden werden. So soll es zukünftig
möglich sein, innerhalb einer Videokonferenz auch ``normale'' Telefone oder PC
miteinzubinden.