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Vom Telecommunications Laboratory des Technical Research Centre
of Finland (VTT/TEL) wurde ein Compiler für die Übersetzung von Internet SNMP
MIBs zu OSI GDMO MIBs entwickelt. Dieser ,,SMIC2GDMO``-Compiler ist
eine Erweiterung des von Dave Perkins von SynOptics entwickelten
SNMP MIB Compilers ,,SMIC``. Der Übersetzungsalgorithmus basiert dabei
auf den Grundlagen des von der IIMC veröffentlichten Internet Drafts, wie er im
vorigen Abschnitt kurz eingeführt wurde.
Der SMIC2GDMO-Compiler erwartet als Eingabe eine SNMPv1-MIB und
liefert als Ausgabe die GDMO-Darstellung dieser Eingabe-MIB, siehe
Abbildung 3.1.
Abbildung:
Der Ablauf einer Übersetzung von einer
Internet-MIB zu einer GDMO-MIB.
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Dabei muß beachtet werden, daß für jede neue SNMPv1-MIB, die mit diesem
Compiler übersetzt werden soll, alle in dieser MIB enthaltenen SNMP-Gruppen
in eine oder mehrere Tabellen (zum Beispiel ,,
pszSnmpV1mib_2BuildinGroups``)
in der Datei ,,smdump_gdmo.ic`` eingetragen werden müssen (siehe [Reilly]).
Anschließend muß der gesamte Compiler neu übersetzt und gebunden werden,
damit die Änderungen gültig werden.
Weiterhin soll darauf hingewiesen werden, daß die entstandene GDMO-MIB
eventuell nachbearbeitet werden muß (siehe dazu [Reilly93]). So erhalten zum
Beispiel alle NAME BINDINGs der Managementobjekt-Klassen, die aus
SNMP-Gruppen entstanden sind, als SUPERIOR OBJECT CLASS die
OSI-Klasse ,,system``.
Dies muß für jede Klasse nachträglich
verändert werden, wenn die tatsächliche SUPERIOR OBJECT CLASS nicht der
Klasse ,,system`` entspricht, da sonst keine Instanzen dieser Klasse
kreiert werden können (da die NAME BINDING-Restriktionen verletzt werden). So
wurde in dem gerade vorgestellten ,,internetSystem-mib2NB`` NAME
BINDING die ursprünglich vom Compiler falsch generierte NAMED BY
SUPERIOR OBJECTCLASS ISO/ITU Klasse ,,system`` mit der richtigen
ISO/ITU Klasse ,,mib2`` ausgetauscht.
Wie in Abbildung 3.1 ersichtlich ist, dienen die aus dieser
Übersetzung entstandenen GDMO-Templates und ASN.1-Typdefinitionen als
Eingabe für den Agenten-Entwicklungsprozesses, wie er in
3.2.3 beschrieben wird. Dort wird diese neue
GDMO-MIB mit dem Managed Object Compiler auf die Konformität zu dem
OSI-Informationsmodell überprüft. Dies erscheint eigentlich als ein
überflüssiger Test, denn der SMIC2GDMO-Compiler übersetzt
definitionsgemäß SNMP-MIBs in OSI-SMI-konforme MIBs.
Dieser Schritt wird aber dennoch benötigt, da der SMIC2GDMO-Compiler
an einigen Stellen der GDMO-Templates Parameter einsetzt, die der
Managed Object Compiler nicht auflösen und damit der Entwicklungsprozeß
nicht fortgesetzt werden kann:
So übersetzt der SMIC2GDMO-Compiler zum Beispiel die SNMP-Variable
,,sysContact``, siehe dazu auch den vorherigen Abschnitt, in ein
GDMO-Attribut. Das Ergebnis lautet folgendermaßen, wobei nur für diese
Betrachtung relevante Teile dargestellt werden:
sysContact ATTRIBUTE
WITH ATTRIBUTE SYNTAX
IIMCRFC12131354ASN1.DisplayString;
BEHAVIOUR
[...]
REGISTERED AS
{ iimcAutoObjAndAttr 1 3 6 1 2 1 1 4};
Dieses GDMO-Template kann der Managed Object Compiler nicht fehlerfrei
übersetzen, da er den Parameter ,,iimcAutoObjAndAttr`` nicht
auflösen kann. Dieser wird zwar in einer ASN.1-Datei richtig definiert,
muß aber nachträglich vom Entwickler ausgebessert werden:
sysContact ATTRIBUTE
WITH ATTRIBUTE SYNTAX
IIMCRFC12131354ASN1.DisplayString;
BEHAVIOUR
[...]
REGISTERED AS
{ 1 2 124 360501 14 1 1 3 6 1 2 1 1 4};
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