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Die SNMP-Gruppen werden in den Internet-MIBs definiert. Sie können nicht
kreiert oder gelöscht werden und existieren damit für die gesamte Lebensdauer
der jeweiligen SNMP-Agenten.
Die SNMP-Gruppen werden, durch die Übersetzung von Internet-MIBs in
GDMO-MIBs, auf OSI-Klassen abgebildet. Dabei werden auch NAME BINDINGs
erstellt, die die Lage der Instanzen dieser Klassen in der
Containment-Hierarchie festlegen. Aufgrund der fehlenden
Enthaltenseinshierarchie im Internet-Informationmodell, wird bei der ,,
direkten Übersetzung``, siehe 4.2.1, der
Registrierungsbaum der SNMP-Gruppen auf diese NAME BINDINGS und damit auf die
OSI-Containment-Hierarchie abgebildet. Anders formuliert heißt das, die
NAME BINDINGs der OSI-Klassen, die aus der Übersetzung der SNMP-Gruppen
entstanden sind, stellen die Lage dieser SNMP-Gruppen im
Internet-Registrierungsbaum dar. Da die SNMP-Gruppen dauerhaft existent
sind, ist die Gültigkeit dieser NAME BINDINGs nicht eingeschränkt. Damit
können diese NAME BINDINGs direkt nach der Übersetzung in die Metadata
Database eingetragen werden, stehen somit dem Gateway und sämtlichen
OSI-Managern ständig zur Verfügung und müssen nicht explizit aus den
jeweiligen SNMP-Agenten gelesen werden.
Sobald nun ein neuer SNMP-Agent mit Hilfe des Gateways einem OSI-Manager
bereitgestellt werden soll, müssen zuerst die Instanzen dieser Klassen, welche
die SNMP-Gruppen repräsentieren, kreiert
werden (siehe 3.2.4). Dies kann nun rekursiv mit Hilfe
der NAME BINDINGs erfolgen: Am Beispiel des Registrierungsbaumes der
SNMP-Gruppen der MIB-2 wird ersichtlich, daß die Gruppe ,,mib-2`` allen anderen MIB-2 Gruppen übergeordnet ist, siehe Abbildung
5.3.
Abbildung 5.3:
Die Gruppen der MIB-2
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Bei der Übersetzung dieser
MIB-2 in eine GDMO-MIB entstehen einerseits für die SNMP-Gruppe ,,
mib-2`` ein NAME BINDING mit der SUPERIOR OBJECT CLASS ,,system`` und andererseits für alle anderen SNMP-Gruppen dieser MIB-2 jeweils ein NAME
BINDING mit der SUPERIOR OBJECT CLASS ,,mib2``. Als SUBORDINATE OBJECT
CLASS erhalten alle NAME BINDINGs den Namen der jeweils aus der Gruppe entstandene
OSI-Klasse, siehe Abbildung 5.4.
Abbildung:
Einige Klassen und NAME BINDINGs aus der
Übersetzung der MIB-2
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Nun können, beginnend bei der Klasse ,,system``, alle NAME BINDINGs aus
der Meatdata Database bestimmt werden, welche als SUPERIOR OBJECT CLASS
diese Klasse ,,system`` besitzen. Dafür existiert in unserem Beispiel
nur ein NAME BINDING: dieses enthält als SUBORDINATE OBJECT CLASS die Klasse
,,mib2``, welche aus der Übersetzung der MIB-2 Gruppe ,,mib-2`` entstanden ist. Es kann nun für
diese Klasse eine Instanz kreiert werden. Anschließend werden alle NAME
BINDINGs mit dieser Klasse ,,mib2`` als SUPERIOR OBJECT CLASS bestimmt.
Diese damit erhaltenen NAME BINDINGs enthalten wiederum jeweils als SUBORDINATE
OBJECT CLASS alle Klassen, die die restlichen MIB-2 Gruppen repräsentieren,
für die nun entsprechend eine Instanz kreiert werden kann.
An diesem Beispiel wird der angewandte, rekursive Algorithmus für den Aufbau
der Containment-Hierarchie für die Klassen, die die SNMP-Gruppen
repräsentieren, im Gateway deutlich:
Für eine gegebene Managementobjekt-Klasse bestimme aus der Metadata
Database alle NAME BINDINGs mit dieser Klasse als SUPERIOR OBJECT CLASS.
Kreiere für jede in diesen NAME BINDINGs enthaltenen SUBORDINATE OBJECT
CLASSes eine Instanz und rufe jeweils mit dieser SUBORDINATE OBJECT CLASS
die Rekursion erneut auf.
Der Algorithmus beginnt dabei mit der OSI-Klasse ,,system``, da diese
als Wurzel in der Enthaltenseinshierarchie dient und daher im
IIMC-Übersetzungsalgorithmus (siehe 3.1.1) als
,,Root``-Klasse für die NAME BINDINGs definiert wird
[IIMCIMIBTR].
Ergebnis: Für jeden neu zu managenden SNMP-Agenten kann das Gateway anhand
der in der Metadata Database gespeicherten NAME BINDINGs sofort seine
lokale Gateway-MIB um die Containment-Hierarchie der Instanzen der Klassen,
die SNMP-Gruppen repräsentieren, erweitern, ohne auf Informationen aus
der MIB dieses SNMP-Agenten zugreifen zu müssen.
Auf die Attribute in diesen Instanzen kann nun beliebig zugegriffen werden,
wobei die Werte direkt aus den entsprechenden SNMP-Agenten gelesen werden.
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