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Der NIS-Domänenname muß über das Kommando domainname gesetzt
sein. Die NIS-Datenbanken werden mit Hilfe eines mitgelieferten
Makefiles aus den Konfigurationsdateien im Verzeichnis
/var/yp/«domainname» erstellt. Mit dem Kommando yppush wird
die Verteilung einzelner oder aller Maps an die Slave-Server
veranlaßt. Die Rechnernamen aller Slave-Server werden vom Master in
der Map ypservers verwaltet. Folgende Prozesse gehören zu einem
NIS-Master:
- ypserv:
- Der zentrale Prozeß eines NIS-Servers ist
ypserv. Dieser Dämon bearbeitet alle Anfragen der Clients. Die
Bearbeitungszeit beträgt wenige Millisekunden. Der Server arbeitet
wie bei NFS zustandslos. Das bedeutet, daß alle Aufträge in sich
abgeschlossen sind. Neben den bereits
erwähnten Prozeduren für den sequentiellen Durchlauf einer Map und
für die Suche eines Eintrags über einen Schlüssel gibt es auch
RPC-Aufrufe, die den Namen des Master-Servers einer Map oder den
Zeitstempel der letzten Aktualisierung einer Map (order
number) zurückliefern. Jede Anfrage muß den Namen der Domäne und
der Map beinhalten. Erreicht den Server eine Anfrage zu einer
fremden Domäne, wird keine Antwort zurückgesendet. Betrifft die
Anfrage eine nicht existente Map oder enthält eine Map nicht den
gesuchten Schlüssel, wird eine Fehlermeldung an den Client
zurückgesendet. Prinzipiell kann jeder NIS-Client im Netz
Anfragen an einen Server senden, wenn ihm der Domainname des Servers
bekannt ist. Über die Konfigurationsdatei /var/yp/securenets kann
der Zugriff auf den Dienst aber auf bestimmte IP-Subnetze oder einzelne
Rechner beschränkt werden. Optional wird von ypserv ein Logging
fehlerhafter oder zurückgewiesener Anfragen unterstützt.
- rpc.yppasswdd:
- Normalerweise werden Änderungen und Aktualisierungen
der NIS-Datenbanken nur vom Administrator durchgeführt. Nach einer
Änderung veranlaßt er die Neuerstellung der Maps und die Verteilung
an die Slave-Server. Der Dämon yppasswdd ermöglicht es Benutzern,
ihr Paßwort über das Kommando yppasswd auf dem Server zu
ändern, ohne sich auf dem NIS-Master anmelden zu müssen. Der Dämon
kann so konfiguriert werden, daß nach jeder Paßwortänderung die
passwd-Map neu erstellt und verteilt wird.
- rpc.ypupdated:
- Dieser für einen Master optionale Dämon veranlaßt
die automatische Verteilung neu erstellter Maps an seine
Slave-Server.
- Portmapper:
- Wie bereits bei NFS erklärt, arbeiten RPC-basierte
Dienste nicht mit festgelegten (well known) Ports. Damit ein
Client auf einen NIS-Server zugreifen kann, generiert er einen
Broadcast mit der RPC-Dienstnummer für NIS. Die Portmapper, bei denen
ein NIS-Server registriert ist, senden eine Antwort mit der
Portnummer für ypserv zurück.
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