Die Klasse NFS_Server wird im optimierten Modell von der generischen Klasse Server abgeleitet. Es gelten folgende Entsprechungen für die Attribute der generischen Klasse und der alten Klasse NFSServer:
Der Zustand des Servers wird über die Statusattribute, die von der Klasse compObject geerbt werden, ausgedrückt.
Durch das schreibbare Attribut NumberOfNfsd kann die Anzahl der nfsd-Serverprozesse dynamisch verändert werden. Dies erlaubt das AIX-Kommando chnfs. Ebenfalls kann die Größe des Socketpuffers durch das schreibbare Attribut BufferSize verändert werden. Das Attribut Nullrecv verbleibt ebenfalls in der Klasse NFS_Server. Es folgt die Beschreibung der Methoden:
Jeder Client, der ein Dateisystem des Servers importiert, wird im optimierten Modell durch eine Instanz der Klasse RemouteMountInfo repräsentiert. Die Liste wird über die 1:n-Aggregation zwischen NFS_Server und RemoteMountInfo modelliert. Es entfällt die Klasse remoteMountTabEntry.
Im ersten Modell wurde der Export eines Dateisystems durch einen Server durch Instantiierung der abgeleiteten Klasse NFSFilesystem beschrieben. Durch den Export wird aber in Wirklichkeit kein neues Filesystem erzeugt, sondern nur eine Berechtigung für Clients zum Import eines bestehenden Filesystems geschaffen. Aus diesem Grund wird die neue Klasse ExportOptions als Beziehungsklasse zwischen NFS_Server und Filesystem eingeführt und die Methode export() der Klasse Filesystem zugeordnet. Ein Export entspricht jetzt dem Schaffen einer exports-Assoziation zwischen einer Instanz eines NFS-Servers und eines Filesystems. Hierdurch wird die Klasse ExportOptions instantiiert, die als veränderbare Attribute die Exportoptionen für das Dateisystem besitzt. Streng genommen kann durch obige Assoziation nur der Export kompletter Filesysteme modelliert werden. Um das Modell nicht unnötig zu komplizieren, wird durch das zusätzliche Attribut ExportPath festgelegt, ob das gesamte Filesystem oder nur ein Teilbaum davon exportiert wird.
Das ebenfalls neue Attribut Mode der Klasse ExportOptions kann die Werte «read-only», «read-write» und «read-mostly» einnehmen. Letzterer Wert schränkt das Schreibrecht auf bestimmte Clients ein. Berechtigungslisten (access control lists) werden im neuen Modell durch die wiederverwendbare generische Klasse AccessControl modelliert. Das Attribut Right bezeichnet die vergebene Berechtigung. Subject ist die Liste der Subjekte, die die angegebene Berechtigung besitzen. Zum Hinzufügen und Löschen von Subjekten von der Berechtigungsliste sind die Methoden add_subject() und delete_subject() vorgesehen. Der Klasse ExportOptions sind genau zwei bzw. drei Berechtigungslisten zugeordnet. Eine für die Liste der zugangsberechtigten Clients ( Access), eine für die Clients mit Superuser-Rechten (Root) und eine für die Clients mit Schreibberechtigung, falls das Dateisystem mit dem Modus «read-mostly» exportiert ist. Die Methode zum Aufheben des Exports (unexport()) wird ebenfalls der Beziehungsklasse zugeordnet, da ein ,,Unexport`` nur sinnvoll ist, wenn ein entsprechender Export - also eine Instanz von ExportOptions - existiert.