Die erste und einfachste Alternative zur Lösung dieses Problems, das Reverse Adress Resolution- oder RARP-Protokoll, bietet Computersystemen die Möglichkeit, sich eine IP-Adresse zuteilen zu lassen, wenn ein Computer über keine Möglichkeiten verfügt, seine IP-Adresse lokal zu speichern, z.B. auf einer Festplatte. Im einzelnen wendet sich dabei ein Rechner mittels eines Broadcasts auf sein Subnetz an einen sogenannten RARP-Server und teilt ihm seine Hardwareadresse mit, für die der Server die zugeordnete IP-Adresse kennt. Der Server teilt daraufhin dem Rechner seine IP-Adresse mit. Die Übertragung der Informationen erfolgt über die physikalische Netzverbindung.
Bei der Verwendung von Ethernet beispielweise hat eine RARP-Anfrage den Standard-Vorspann, Ethernet-Quell- und Ziel-Adressen und Pakettyp-Felder am Beginn des Ethernet-Pakets. Der Datenteil enthält dann die 28-Oktett-RARP-Nachricht [#!Come95!#].
RARP hat drei schwerwiegende Nachteile: Als erstes setzt es den direkten Zugriff auf die Netz-Hardware voraus. Diese Tatsache macht es einem Anwendungsprogrammierer schwer bzw. unmöglich, ein Serverprogramm zu erstellen. Zweitens benötigt RARP den direkten Austausch von Paketen zwischen einer Clientmaschine und dem Rechner, der die Rolle des Servers übernimmt. Der Server kann aber dem Client als einzige Information die 4-Oktett-IP-Adresse mitteilen. Und drittens verhindert die Tatsache, daß RARP die Hardware-Adresse eines Rechners zu dessen Identifizierung benutzt, den Einsatz von RARP in Netzen, die Hardwareadressen dynamisch vergeben [#!RFC903!#],[#!Come95!#].