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9. Zusammenfassung und Ausblick
Mit dem vorgestellten Sicherheitsmodell für MASA werden Mechanismen
zur Authentisierung und Autorisierung in Systemen mobiler Agenten
geschaffen, sowie die Rahmenbedingungen erläutert, die diese sinnvoll
ermöglichen. Damit konnten die primären Sicherheitslücken von MASA
geschlossen werden:
- Getrennte Ausführungsumgebungen der Entitäten werden
festgelegt und implementiert.
- Alle Kommunikationskanäle in MASA werden gesichert.
- Mechanismen zur Authentisierung aller wesentlichen Entitäten
von MASA werden spezifiziert und implementiert. Diese basieren
durchgängig auf Public-Key-Verfahren und den zugehörigen
Zertifikathierarchien.
- Ein Konzept zur Unterscheidung von statischen und
dynamischen Informationen eines Agenten wird angegeben und
implementiert.
- Charakteristische Attribute von Agenteninstanzen werden
gesichert und somit vor Veränderung (im Rahmen eines Angriffs) geschützt.
- Die Benutzung jeglicher Schnittstellen wird in einem
hierarchischen Entscheidungsprozeß autorisiert, dabei können die
hierfür notwendigen Regeln flexibel und feingranular formuliert
werden.
- Ein Konzept zu Delegation von Rechteinformationen wird angegeben.
Die Erweiterung der vorhergehenden MASA-Implementierung stützt sich
dabei auf etablierte Techniken wie SSL, X.509-Zertifikate und Java
1.2. Damit ist ein Fortbestand der Implementierungsbasis als
höchstwahrscheinlich anzusehen. Durch die Weiterentwicklung der
diesen Techniken zugrundeliegende Standards wird auch MASA davon
profitieren. Weiterhin besteht die Möglichkeit MASA in vorhandene
Strukturen einzubinden (z.B. CA-Strukturen) und verfügbare Werkzeuge
zu Nutzen.
Mit dem vorgestellten Sicherheitsmodell ist eine Basis für eine
umfassende Sicherheitsarchitektur gelegt worden. Für zukünftige
Arbeiten lassen sich drei Kategorien identifizieren:
- Ergänzungen an der Implementierung:
- Portierung bestehender Agenten auf die neue
MASA-Implementierung.
- Vervollständigung der Implementierung des
Sicherheitsmodells im MASA-Basissystem, darunter:
- Einbindung einer Public-Key-Infrastruktur mit
Key-Server und Revocation-Listen. Hierzu wird gerade
Systementwicklungsprojekt durchgeführt.
- Capabilities, nach Kap. 6.9.
- Einbeziehung des Naming Service und des Event Service in
die sichere Implementierung. Hierzu sollte ein generisches
Framework für Security-Proxy-Objekte nach dem Konzept aus Kap.
6.10 erstellt werden und
anschließend für beide Services entsprechende Proxy-Objekte
implementiert werden. Außerdem sollte der
Bootstrapping-Webserver des Naming Service auf die Verwendung
von SSL-Strömen umgestellt werden.
- Für eine Fortschreibung des vorgestellten Konzepts lassen
sich die folgende Schritte ausmachen:
- Konkrete Spezifikation einer Policy-Sprache nach den in Kap.
5.8.3 gestellten Anforderungen.
- Realisierung der Policy-Sprache und Einbindung in die
Java-Sicherheitsarchitektur nach Kap.
6.7.1.
- Erstellung einer GUI GUI!Graphical User
Interface zur benutzerfreundlichen Wartung und Spezifikation von
Security Policies.
- Konkrete Spezifikation eines
Domänen/SecurityPolicy-Managements. Dabei ist eine Untersuchung
der folgenden Punkte denkbar:
- Gruppenbildung über den in Kap. 5.10 entwickelten
Domänenbegriff, daraus Erweiterung der Policy-Sprache um
Gruppenidentifikatoren zur Adressierung der Gruppen als
Erweiterung der in Kap. 5.8.3 vorgestellten Techniken zur
Adressierung von Entitäten.
- Möglichkeiten der Einbeziehung der in [Radi 98]
entwickelten Konzepte und Agenten zur Durchführung des
Domänen/SecurityPolicy-Managements
- Erweiterung der MASA-Implementierung um
places ([OMG 98-03-09]) als Repräsentation von
Sicherheitsdomänen auf dem Agentensystem.
- Als Fernziel für die Komplettierung des Modells ist die Lösung
der Problematik der sicheren und nachvollziehbaren Ausführung der
Agenten zu nennen.
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