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Die heutigen Anforderungen an ein modernes Kabelsystem beinhalten die Übertragung von Sprach-, Daten-, Ton-, und Bildinformation durch ein einheitliches System an allen Arbeitsplätzen. Dieses Verkabelungssystem hat in der Regel eine Nutzungsdauer von 10 bis 15 Jahren. Das heißt, in diesen Jahren soll das Kabelsystem mit dem technischen Fortschritt Schritt halten. Mit Blick auf die Vergangenheit wird deutlich, daß so etwas nicht beeinflußbar ist, auch wenn hohe Kosten in die Investitionen von z.T. normgerechten Kabelsystemen in Kauf genommen werden. Als klassische Beispiele sind hier die sternförmige Koaxverkabelung, sternförmige ISDN-Verkabelung (für DV-Bildschirme), Yellow-Cable und Cheapernet sowie das IBM-Verkabelungssystem zu nennen. Keines dieser Verkabelungssysteme hat mehr als 10 Jahre die Anforderungen der Nutzer erfüllt. Die Begründung für die Ablösung sind im wesentlichen:
- herstellerspezifisch (IBM Koax),
- spezifisch für ein Übertragungsverfahren (Cheapernet, Yellow-Cable),
- zu geringe Datenrate je Benutzer (Cheapernet , ISDN-Verkabelung)
- zu geringe Datenrate als Backbone-Systeme (Yellow-Cable).
Im allgemeinen gilt, daß der Planungshorizont von passiven Netzen sich von dem für die aktiven Netzkomponenten unterscheidet. Für den Einsatz von aktiven Netzkomponenten plant man in der Regel 3 bis 5 Jahre. Das passive Netz muß somit zwei bis drei Komponentengenerationen überleben. Diese Sicherheit erhält der Anwender nur durch den Einsatz von genormten Verkabelungssystemen und standardisierten Übertragungs-Protokollen.
Dazu kommt noch, daß die lokalen Netze einem ständigen Wandel unterliegen. Dieser Wandel wird bedingt durch:
- die ständige Anpassung an neue Technologien (ATM, Fast Ethernet, Gigabit Ethernet),
- die unterschiedlichen Strömungen im Netzdesign,
- die wechselnden Anforderungen der Benutzer,
- die Expansion des Netzes,
- die Migration zu modernen Netzen, etc.
Die Basis für einen ständigen Wandel ist ein maßgeschneidertes Kommunikationsnetz, das genügend Flexibilität und Bandbreite zur Verfügung stellt. In vielen Fällen wird der Einsatz von einer strukturierten Verkabelung (Kap. 3.2.1) als ausreichend angesehen, wichtig sind aber auch die Eigenschaften der aktiven Komponenten. Die optimalen Ergebnisse werden nur dann erzielt, wenn sowohl die passiven als auch die aktiven Netzkomponenten aufeinander abgestimmt sind.
Um moderne Netzarchitekturen aufzubauen und zu betreiben, muß ein grundlegendes Wissen über die normgerechte Verkabelung vorliegen. Die normgerechte Verkabelung beinhaltet im wesentlichen
- die strukturierte Verkabelung und
- die Kabeltypen.
Deshalb soll in diesem Kapitel auf diese Bereiche besonders eingegangen werden.
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