Die Abstützung auf OSI/TMN und CORBA ist der Ursprung für die
Fähigkeiten von ODMA, sowohl potentiell verteilte Ressourcen wie
Netzkomponenten, Systeme und Anwendungen zu überwachen und zu steuern
sowie die hierzu notwendigen Managementaktivitäten ebenfalls verteilt
zu erbringen. Desweiteren beinhaltet ODMA Mittel zur dynamischen
Delegierung von Managementaktivitäten durch Manager an Agenten sowie
Funktionalität zur Koordination verteilter Managementaktivitäten.
Die Verwendung von RM-ODP bringt die Erreichung von Transparenz mit
sich; diese Transparenz bezieht sich dabei sowohl auf die verwendeten
Kommunikationsprotokolle, als auch auf die in Abschnitt
besprochenen allgemeinen Aspekte der
Verteilung, wie z.B. die Portabilität von Managementapplikationen. Im
Computational Viewpoint der ODMA sind Manager und Agent Computational
Objects mit Managementschnittstellen. Es handelt sich hierbei stets um
sog. operational Interfaces. Ein Manager besitzt eine
Client-Schnittstelle, über die er Operationen wie get(attr)
oder set(attr) auf einer Server-Schnittstelle eines Agenten
ausführen kann. Umgekehrt kann der Agent asynchrone Ereignisse über
seine Client-Schnittstelle an den Manager senden. Dieser empfängt die
Meldungen an seiner Server-Schnittstelle. Ereignisse werden also wie
Managementoperationen modelliert, die von Agenten ausgehen. Dieses
Vorgehen entspricht exakt der Zustellung von Ereignismeldungen in CORBA.
Bevor diese Interaktionen stattfinden können, müssen Manager und
Agent entsprechende Bindungen eingehen.
Die Erarbeitung von Migrationskonzepten von gegenwärtigen proprietären oder TMN-basierten Managementlösungen hin zu ODMA zählt ebenfalls zum Aufgabenumfang der für ODMA zuständigen Gruppe, jedoch liegen diese zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht vor.