Einleitend eine Erklärung von OID (Object Identifier): Alle Variablen der MIB sind durch eine OID bezeichnet. Diese Bezeichnung ist standardisiert und weist auf eine eindeutige Position in der MIB. Man kann die MIB als Baum darstellen, wobei jedem Knoten eine Zahl zugewiesen wird und dieser Knoten sich weiter verzweigen oder eine Variable beherbergen kann. Folgt man nun einem Pfad von der Wurzel bis zur Variablen und merkt sich die Nummern der durchlaufenen Knoten erhält man die OID, z.B. syscontact = (1.3.6.1.4.1.1.2.0). Im weiteren Verlauf wird nicht immer zwischen der Variablen und dessen OID unterschieden, es sollte aber aus dem Zusammenhang klar sein. Entsprechend werden Teilbäume bezeichnet, die jetzt definiert werden.
Damit der Subagent dem Agenten mitteilen kann, welche Variablen sich
bei ihm befinden, müssen mehrere Variablen zu einer Menge
zusammengefaßt werden. Der Subagent kann nicht jede einzelne Variable
an den Agenten melden, das wäre zu umständlich. Da die MIB
strukturiert und eine Ordnung darauf definiert ist, kann man die MIB
in Bereiche zerlegen. Da sich die MIB als Baum darstellen läßt, kann man
einen Ast dieses Baumes als Teilbaum bezeichnen. Ein Teilbaum repräsentiert
also einen Teil des MIB-Baumes und sein Bezeichner (Teilbaum-OID) ist der
Pfad durch den MIB-Baum bis zu seiner Wurzel, wie es in Abbildung
1.2 gezeigt ist. Alle Variablen dessen OIDs die
Teilbaum-OID als Präfix haben, müssen in diesem Teilbaum enthalten
sein. Deshalb genügt es, dem Agenten die Teilbäume des Subagenten
mitzuteilen. Befindet sich eine bestimmte Variable nicht in diesem
Teilbaum, gibt es sie in der kompletten MIB des Agenten nicht.