Da CORBA Trading Services auch auf den Einsatz in sehr großen Netzen optimiert ist, benötigt man verschiedene Mechanismen, um die Menge an Informationen verteilt zu speichern. Dabei wird ein lokaler Ansatz verwendet. Das bedeutet: es werden nicht alle Informationen an alle Komponenten weitergereicht. Informationen sind meist in der Umgebung des Services, zu dem sie gehören, zu finden. In der Regel macht es keinen Sinn, wenn jemand in Berlin etwas auf einem Drucker in New York ausdruckt. Sollte dies doch einmal nötig sein, dann kann er explizit die Informationen für einen Druckservice in New York anfordern. Dies ist dann Aufgabe des Trading Services andere Trading Service Objekte zu kontaktieren und herauszufinden, wer einen solchen Druck-Service anbieten kann.
Ein Importeur (Importer) ist ein Object, welches den Trader nutzt um nach Services zu suchen, die gewissen Kriterien entsprechen. Der Trader vergleicht diese Charakteristiken mit den Beschreibungen, die er von den versch. Services bekommen hat und liefert dem anfragenden Objekt die Location des am besten passenden Services. Siehe dazu auch Abb. 3.8.
Abbildung 3.9 veranschaulicht welche Komponente welcher anderen Komponente Informationen sendet: Der Exporter sendet dem Trader die Informationen über die Services, die er anbietet. Diese Informationen reicht der Trader an den Importer auf Anfrage weiter. Mit diesen Informationen kann der Importer direkt mit dem Exporter kommunizieren, bzw. der Exporter kann dem Importer Daten senden, bzw. für ihn einen Service erbringen. Es ist zusätzlich vorgesehen, daß Trader untereinander die Service-Informationen der ihnen bekannten Services austauschen.
Jeder Trader sieht dabei nur eine begrenzte Anzahl seiner Nachbar-Trader, nämlich die, mit denen er selbst explizit verknüpft ist. Die Verlinkung wird über einen Gerichtete Graphen (directed graph ) realisiert, den man den trading graph nennt. Solche Verlinkungen sind in beliebigem Umfang und auf beliebige Entfernungen hinweg (über Domaingrenzen und Netzgrenzen hinweg) möglich.
Neben der Relativierung der Anforderungen an den Exporter seitens des Importers, kann der Importer durch die Verwendung von Scopes den Suchraum erweitern. Der Standard-Auswahl-Bereich für Exporter ist der jeweilige Trader und seine direkten Nachbarn. Dieser Bereich kann erweitert werden, indem der Importer mittels Scopes angibt, wie viele Knoten weiter nach 'außen' gesucht werden darf (siehe Abb. 3.11).
[Erweiterung des Standard-Suchbereiches durch Scopes]Corba: Erweiterung des Standard-Suchbereiches durch Scopes
In Abbildung 3.11 wird ein Trader mit T und einer laufenden Nummer bezeichnet. Wirkungsbereiche von Scopes sind farbig hinterlegt und enthalten den Namen des betreffenden Scopes als Scope und laufende Nummer.
Scope1 ist der Default-Bereich aus Sicht eines Importers, der direkt mit Trader12 (T12) verbunden ist. Es wird der direkte Trader (T12) gefragt sowie der nächste direkt verbundene (T10).
Scope2 könnte zum Beispiel entstehen, wenn ein Importers von T6, T7 oder T8 aus mit Erweiterung um einen Knoten suchen würde. Der gleiche Bereich träfe aber auch für einen Client zu, der mit T11 verbunden ist und mit Erweiterung um drei Knoten suchen würde.
Scope3 ist ein erweiterter Bereich aus Sicht eines Importers, der an T12 oder T13 angebunden ist und besagt, daß bis zu 4 übergeordnete Trader gefragt werden dürfen; T1 ist enthalten.