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Es gibt verschiedene Implementierungen unterschiedlicher Hersteller. Diese
beschränken sich derzeit (soweit feststellbar) weitestgehendst auf SLP
Version 1.
Allerdings arbeiten während diese Arbeit entsteht, bereits Gruppen
an Implementierungen für SLPv2.
So hat zum Beispiel die Firma SUN angekündigt, daß das neue Solaris 7.0 SLPv2
verwenden wird.
SLP ist etwa zur gleichen Zeit entwickelt worden wie DHCP. Trotzdem hat es
sich bis jetzt nicht annähernd so gut durchgesetzt und ist sehr viel
seltener in der Praxis zu finden. Mögliche Ursachen hierfür könnten sein,
daß das Protokoll in seiner Endumsetzung deutlich komplexer ist, als DHCP.
Als Ausgleich für seine Komplexität bietet das Service Location Protokoll
eine ganze Reihe von Features, die bereits beim Design des Protokolls
vorgesehen waren:
- Proxyfähigkeit:
- Die Verwendung von Proxies ist in Form von Directory Agents
vorgesehen.
- Erreichbarkeit:
- Die Kommunikation läuft über
Unicast/Multicast, auch Broadcast ist vorgesehen. Dies sollte überall
realisierbar sein, bzw. an entsprechenden Filtergeräten (Switches)
aktivierbar. Damit sind verschiedene Kommunikationswege bereits im
grundlegenden Design vorgesehen. Man kann somit auf eine andere Technik
zurückgreifen, wenn zum Beispiel die allgemeinen Policies die Verwendung
von Broadcast nicht zulassen.
- Anmeldung:
- Das Protokoll an sich sieht umfangreiche Möglichkeiten
vor, einen Service im Netz an zentralen Stellen anzumelden um ihn somit
besser vermitteln zu können und einem Client das Auffinden eines
speziellen Services deutlich zu vereinfachen.
Siehe dazu auch Abb. 3.15 und Abb.
3.16.
- Policyfähigkeit:
- Mit Hilfe der Scopes (Abb 3.16) lassen
sich teilweise auch Policies umsetzen.
- Kommunikation mit anderen Programmen:
- Eine direkte Kommunikation
mit Programmen (z.B. Abrechnungs-Agenten oder Ähnlichem) ist im Protokoll
nicht vorgesehen. Allerding ist dies bei der reinen Dienstvermittlung, wie
sie bei SLP vorliegt auch nicht nötig. Die entsprechenden Agenten werden
wie alle anderen Services behandelt und können sich anmelden und an
Clients vermittelt werden. Ein solcher Client kann natürlich wiederum ein
Service sein, der zur Erbringung seiner Dienstleistung einen
entsprechenden anderen Service nutzen muß. Diesen Service kann er mit
Hilfe vom SLP selbständig finden.
- Modularität:
- Das Protokoll und sein Ablauf sowie das Aussehen der
einzelnen Pakete, in denen Informationen übermittelt werden, sind
festgeschrieben. Über die Dienstleistung, die die einzelnen zu
vermittelnden Services erbringen, wird keine Festlegung getroffen.
Es kann jeder beliebige bereits existierende
Dienst vermittelt werden, solange er sich in seiner
Kommunikation mit dem vermittelnden Directory Agent an das Service
Location Protokoll hält.
Auch die Verwendung von Netzwerkprotokollen (Ethernet, ATM) ist nicht
explizit festgelegt. Es ist lediglich festgelegt, welche Funktionen diese
Protokolle erfüllen müssen.
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