Zur Veranschaulichung der Problematik sei hier ein konkretes Beispiel aus dem
Alltag erläutert:
Um im WWW als Anbieter aufzutreten, gibt es üblicherweise zwei
Möglichkeiten: Über eine Standleitung angeschlossen an einen
Internet-Provider in Eigenregie einen WWW-Server zu betreiben, oder diesen vom
Provider auf dessen Rechnern betreiben zu lassen (Web-Space vs. Disk-Space).
Um den Aufwand in einem überschaubaren Rahmen zu halten, gehen viele - vor
allem kleinere - Firmen den zweiteren Weg. Ein solcher Provider betreibt
demzufolge eine größere Anzahl von Servern mit den Seiten und Diensten seiner
Kunden. Dazu sind unter Umständen je nach Anforderungen verschiedene
Softwarelösungen auf unterschiedlicher Hardware im Einsatz, es kann sich also
um eine völlig heterogene Umgebung handeln.
Auf welche Probleme stößt ein solcher Provider nun während des
Betriebs im allgemeinen, und Angesichts der Heterogenität im Besonderen?
Zuallererst ist zu gewährleisten, daß er den Überblick über das gesamte
Angebot und vor allem den Linkstrukturen zwischen den Dokumenten behält, denn
schließlich ist es ziemlich unangenehm, wenn das äußere Erscheinungsbild
durch hoffnungslos veraltete Informationen, oder Links auf längst nicht mehr
existente oder verschobene Dokumente getrübt wird.
Interessant dürfte für ihn auch die aufgetretene Nutzung des Servers
sein. Wieviele Anfragen welcher Größe werden am Tag erledigt und wer stellt
sie von woher? Die übertragenen Datenmengen sind evtl. für Abrechnungen
erforderlich und hohe Zugriffsraten sind ein willkommener Werbefaktor für
Neukunden - wie auch eine hervorragende Dienstgüte, die es ebenfalls zu
kontrollieren gilt.
Außerdem muß er auch die Belastungen der einzelnen Server kennen, um die
Performance zu optimieren und adäquate Hardware einsetzen zu können. Und
für den Fall, daß etwas nicht so funktioniert wie es soll, steht er vor der
Schwierigkeit, solche Fehler möglichst schnell zu erkennen und beheben.
Diese Komponenten sind typische Beispiele für Managementanwendungen. Sie in
einem heterogenen Umfeld zu realisieren, ist allerdings keine triviale
Aufgabe. Unterschiedliche Formate von benötigten Informationen,
verschiedenste Werkzeuge, die nur für eine bestimmte Umgebung vorhanden sind
und die Verteiltheit der Problemstellung stellen nur einige der typischen
Hürden dar, die einem Zusammenspiel des Ganzen im Wege
stehen. Interoperabilität und Plattformunabhängigkeit von geeigneten
Managementanwendungen wären notwendig, um diese Thematik zu beherrschen.