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Für die Kommunikation zwischen zwei Systemen wird eine
Verbindung (Connection ) definiert. Eine Connection ist
die Definition, wie zwei Regions untereinander eine logische
Verbindung aufbauen sollen. Die Definition einer Connection enthält
also nur die Information, wie eine logische Verbindung auf einer
bereits bestehenden, physischen Verbindung zustandekommen kann.
Basisierend auf einer Connection können nun eine oder mehrere
Sitzungen (Sessions ) aufgebaut werden. Die Anzahl der
Sitzungen wird dynamisch vergrößert, wenn eine entsprechende
Nachfrage besteht. Eine Session gibt es ab dem Augenblick, in dem
sich eine Region mit den Parametern, die in der Connection festgelegt
sind, an eine zweite Region wendet und eine Kommunikation zustande
kommt. Sessions sind im SNA-Schichtenmodell der Übertragungsschicht
(Transmission Control Layer) zugeordnet. Im OSI-Modell wäre das
zwischen der Transport- und der Sitzungschicht einzuordnen.
Auf jeder Session kann wiederum genau eine Conversation
stattfinden. Conversations haben dynamischen Charakter. Jedesmal,
wenn Daten zu einer Region, einem Client oder einem Terminal gesendet
werden oder von dort zurückkommen, wird eine Conversation gestartet
und nach Beendigung der Anfrage wieder beendet. Es können auch nur
soviele Conversations zur gleichen Zeit offen sein, wie Sessions
aufgebaut wurden.
Um Informationen auf Systemebene zwischen verschiedenen CICS-Systemen
austauschen zu können, gibt es die Intercommunication
Facilities . Der Überbegriff Intersystem Communication
(ISC ) faßt mehrere verschiedene Kommunikationsformen zusammen,
welche die Kommunikation zwischen Systemen steuern:
- Multiregion Operation (MRO ), bei der Regions
desselben Knotens miteinander in Verbindung stehen, ist eine
Kommunikationsform, die nur lokal auf demselben Knoten zur
Verfügung steht. Sie wird auch Interregion Communication
(IRC ) genannt.
- Advanced Program to Program Communication (APPC )
kann sowohl lokal, als auch zur Kommunikation mit entfernten
Systemen verwendet werden.
Bei beiden Methoden dient SNA LU6.2 (Systems
Network Architecture Logical Unit 6.2 ) als Protokoll.
In dieser Umgebung können ausser den systemeigenen,
noch gemeinsame Ressourcen definiert werden, auf die andere
Systeme zugreifen dürfen. Diese müssen aber den verbundenen
Systemen jeweils gegenseitig bekanntgemacht werden. Zur Nutzung
fremder Ressourcen stehen im CICS mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:
- Startet man am lokalen System eine Transaktion, die physisch
nicht lokal definiert ist, sondern nur einen Verweis auf eine
Transaktion in einem Remote-System enthält, so spricht man von
Transaction Routing . Dieses Routing kann auch erreicht
werden, indem in einer Region explizit eine Routing Session
zu einem anderen System aufgemacht wird. Dieser Vorgang ist
vergleichbar mit dem Öffnen eines Remote-Terminals auf einem fremden
Rechner.
- Eine Systemverbindung auf Programmebene wird mit dem
Distributed Program Link (DPL ) erreicht. Hierbei
wird die Ausführung von Programmen einer Transaktion in
verschiedenen Systemen ermöglicht. Eine Transaktion oder ein
Programm im lokalen System ruft dabei ein Programm auf dem
entfernten System auf. Dieses Verfahren wird durch einem Remote
Procedure Call ausgeführt.
- Beim Function shipping kann ein Programm
Remote-Ressourcen (Dateien, DLI- und IMS-Datenbanken, und Queues
für temporäre und transiente Daten) so verarbeiten, als ob sie
lokal zur Verfügung stünden. Anforderungen werden automatisch an
das Remote-System weitergeleitet (shipping). Diese Zugriffsmethode
ähnelt dem DPL, ist aber eine Ebene tiefer einzuordnen, da hier der
Zugriff auf eine konkrete Ressource erfolgt und kein Programmaufruf.
- Mit Distributed Transaction Processing (DTP )
bezeichent man zwei oder mehrere Transaktionen, die in
unterschiedlichen Systemen laufen, aber auf einen gemeinsamen
Datenbestand zugreifen. Er erweitert den DPL um die
Synchronisationsmöglichkeit von Transaktionen in verschiedenen
Systemen. Dafür wird, im Gegensatz zu den zuvor dargestellten
Verfahren, kein automatischer Auf- und Abbau von Systemverbindungen
unterstützt, sondern die Anwendungen müssen mit speziellen
Kommandos selbst diese Aufgaben erfüllen.
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