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ATM ist eine neuere Netztechnologie, die aus dem WAN-Bereich kommt, aber
neuerdings auch im MAN- und LAN-Bereich eingesetzt wird
[#!alles!#][#!hals96!#][#!Neitzner!#] [#!af-uni-0010.002!#][#!atmeurope!#].
Ziel von ATM ist es, eine Grundlage für ein öffentliches
Hochgeschwindigkeitsnetz (Broadband Integrated Services Digital Network,
B-ISDN) zu sein. Dies verlangt, daß sowohl Sprache, Video und Daten über
dieses transportiert werden können.
Ein ATM-Netz besteht aus ATM-Switches. Ein Switch steht an Knotenpunkten
des Netzes, an denen mehrere Übertragungskanäle zusammenlaufen
(siehe Abbildung ).
Die Aufgabe eines ATM-Switch ist, eingehende Pakete fester
Größe (53 Octest), die bei ATM Zellen (Cells) genannt werden
(siehe Abbildung ), von einem Eingangsport zu
einem Ausgangsport zu lenken.
Abbildung:
ATM-Zelle [#!hals96!#]
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Vor Beginn einer Übertragung von Zellen wird eine virtuelle Verbindung
im Netz eingerichtet. Nach der Art auf die dies erfolgt, können zwei Typen
von Verbindungen unterschieden werden:
- Permanente Verbindungen (Permanent Virtual Connections, PVC)
Diese Verbindungen werden im Zuge des Managements eines ATM-Netzes
eingerichtet.
- Geschaltete Verbindungen (Switched Virtual Connections, SVC)
Diese Verbindungen werden während des Betriebs mit einem
Signalisierungsprotokoll auf- und abgebaut.
Durch die beiden Felder Virtual Path Identifier (VPI) und
Virtual Channel Identifier (VCI) einer ATM-Zelle wird die
virtuelle Verbindung identifiziert, zu der die Zelle gehört.
Dieser Identifikator hat aber nur lokale Bedeutung, d.h. zwischen zwei
Switches.
Für das Weiterleiten einer Zelle wird der Eintrag für seinen Eingangsport
und Identifikator in der Routing-Tabelle gesucht. Die Einträge in den
Routing-Tabellen der Switches werden beim Verbindungsaufbau erzeugt.
Die Felder VPI und VCI der Zelle werden durch die Werte für den
Ausgangsport aus der Routing-Tabelle ersetzt und dann wird die Zelle an den
Ausgangsport geleitet.
Bei der Suche nach einem Eintrag in der Routing-Tabelle kann entweder
nur der VPI oder VPI und VCI verwendet werden. Wird das Routing
nur nach dem VPI vorgenommen, spricht man von einer
Virtual Path Connection (VPC), ansonsten von einer
Virtual Channel Connection (VCC).
Veranschaulicht wird dies durch Abbildung .
ATM besitzt ein eigenes Referenzmodell (siehe Abbildung
).
Abbildung:
ATM-Referenzmodell [#!af-uni-0010.002!#, Seite 9]
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Im ATM-Referenzmodell gibt es folgende Schichten:
- Physical Layer
Entspricht der Physical Layer im OSI-RM.
Die Transmission Convergence Sublayer sorgt in dieser Schicht dafür, daß
mehrere unterschiedliche Übertragungstechniken genutzt werden können.
- ATM Layer
Diese Schicht ist für die Einrichtung von
Verbindungen und für die Übertragung von Zellen durchs Netz verantwortlich.
- ATM Adaption Layer (AAL)
In der ATM Adaption Layer werden
Dienste für Anwendungen oder höhere Protokoll, wie IP und AppleTalk,
angeboten. Diese Schicht besteht aus zwei Unterschichten,
Convergence Sublayer (CS) und
Segmentation and Reassembly (SAR) Sublayer.
Die Segmentation and Reassembly Sublayer sorgt für die Zerlegung der SDUs,
die die Größe von Zellen überschreiten, in Zellen und den umgekehrten Vorgang.
Die Convergence Sublayer implementiert den Dienst der AAL.
- Higher Layers
Hier sind Protokolle angesiedelt, die die
AAL nutzen.
Neben den Schichten gibt es im ATM-Referenzmodells die Ebenen, welche
folgende sind:
- User Plane
Die Protokolle der User Plane dienen dem
Datentransport zwischen den Anwendungen.
- Control Plane
Die Protokolle der Control Plane werden
für Signalisierungen verwendet. Das User-Network Interface (UNI)
Protokoll ist ein Protokoll dieser Ebene, das für den Auf- und Abbau
von virtuellen Verbindungen dient.
- Management Plane
Die Management Plane besitzt
zwei Funktionen, das Plane Management und das
Layer Management.
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Copyright Munich Network Management Team