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Ethernet ist wohl die am häufigsten verwendete Netztechnologie im LAN-Bereich.
Das Ethernet wurde vom Xerox Palo Alto Research Center anfang der 70er Jahre
entwickelt [#!hela92!#]. Später beteiligten sich die Firmen DEC und Intel an
der Entwicklung des Ethernet. Diese drei Firmen (abgekürzt DIX)
verabschiedeten 1980 die Spezifikation Ethernet V1.0.
Das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE)
arbeitete ausgehend von der Version 1.0 des Ethernets eigene
Entwürfe aus, an diese dann DIX seine Version 1.0 anzupassen versuchte. Das
Resultat war die Spezifikation DIX Ethernet V2.0. Die weiteren Beschreibungen
beziehen sich auf die Spezifikationen des Institute of Electrical and
Electronics Engineers.
Das Ethernet verwendet eine Bus-Topologie, alle Datenendeinrichtungen (DEE)
sind dabei an ein Kabel, das an beiden Enden durch einen Widerstand
abgeschlossen ist, angeschlossen (siehe Abbildung ).
Für eine Übertragung zwischen den Datenendeinrichtungen verwendet die
Ethernet-Technologie Protokolle der Schichten 2b bis 1 (siehe Abbildung
) im OSI-Referenzmodell.
Abbildung:
Schichten der Ethernet-Technologie
|
Die Schicht 2 besteht bei Ethernet aus zwei Teilschichten
Logical Link Control (LLC) (in IEEE 802.2 spezifiziert) und
Medium Access Control (MAC) (standardisiert in IEEE 802.3).
Die LLC-Schicht
verwirklicht die Funktionalität von gängigen OSI-Schicht 2 Protokollen, wie
z.B. High-Level Data Link Control (HDLC).
Da sich beim Ethernet die Datenendeinrichtungen ein Medium für
die Übertragung untereinander teilen, ist ein Verfahren für den Zugriff
auf dieses notwendig. Dieses Verfahren ist in Schicht 2a angesiedelt.
Auf der LLC-Schicht stehen drei Dienste zur Verfügung:
- Unacknowledged Connectionless Mode Service
Ein Datagramm-Dienst.
- Connectionmode Service
Ein verbindungsorientierter Dienst.
- Acknowledged Connectionless Mode Service
Ein bestätigter Datagramm-Dienst.
Die Service Access Points dieser drei Dienste besitzen die
Dienstprimitiven aus Tabelle .
Tabelle:
LLC-Dienstprimitive [#!hela92!#]
Dienst |
Dienstgruppe |
Dienst- |
Verwendung |
|
|
primitive |
|
1 |
DL-UNITDATA |
request |
Datagramm-Austausch |
|
|
indication |
|
2 |
DL-CONNECT |
request |
Verbindungsaufbau |
|
|
indication |
|
|
|
response |
|
|
|
confirm |
|
|
DL-DATA |
request |
Datenaustausch |
|
|
indication |
|
|
DL-DISCONNECT |
request |
Verbindungsabbau |
|
|
indication |
|
|
DL-RESET |
request |
Wiederaufbau |
|
|
indication |
|
|
|
response |
|
|
|
confirm |
|
|
DL-CONNECTION-FLOW-CONTROL |
request |
Flußsteuerung |
|
|
indication |
|
3 |
DL-DATA-ACK |
request |
Datagramm-Übergabe |
|
|
indication |
|
|
DL-DATA-ACK-STATUS |
indication |
Quittungsmeldung |
|
DL-REPLY |
request |
Sendeaufruf |
|
|
indication |
|
|
DL-REPLY-STATUS |
indication |
Empfangsanzeige |
|
DL-REPLY-UPDATE |
request |
Voranzeige Sendeaufruf |
|
DL-REPLY-UPDATE-STATUS |
indication |
Bestätigung Voranzeige |
Das LLC-Protokoll ist in Anlehnung an das HDLC-Protokoll entstanden.
LLC-Frames sind nach Abbildung aufgebaut.
Die in DSAP und SSAP enthaltenen Adressen dienen für das Demultiplexen an
den SAPs des Ziels (DSAP) und der Quelle (SSAP). Mit diesen Werten wird
der LLC-Dienst und die Instanz der übergeordneten Schicht adressiert.
Im Control-Feld werden der Frametyp und gegebenenfalls Sequenznummern
angegeben.
Für den Transport der LLC-Frames greift dieses Protokoll auf die
Dienstprimitve der MAC-Schicht zurück, welche folgende sind:
-
MA-UNITDATA.request(Source Address, Destination Address, Data,
Priority, Service Class)
-
MA-UNITDATA.indication(Destination Address, Source Address, Data,
Reception Status, Priority, Service Class)
-
MA-UNITDATA-STATUS.indication(Destination Address, Source Address,
Transmission Status, Provided Priority, Provided Service Class)
Auf Schicht 2a gibt es nur einen unbestätigten verbindungslosen Dienst.
Die Übertragung einer SDU auf OSI-Schicht 2a erfolgt mit dem
MAC-Frame aus Abbildung .
Das Mediumzugriffsverfahren hat dafür zu sorgen, daß ein MAC-Frame auf das
Medium entlassen wird. Das Verfahren, das der Standard IEEE 802.3 für den
Zugriff definiert, wird Carrier Sense Multiple Access with Collision Detect
(CSMA/CD) genannt. Die Funktionsweise ist wie folgt (siehe Abbildung
):
Abbildung:
CSMA/CD-Zugriffsverfahren [#!hela92!#]
|
- 1.
- Liegt ein Frame zur Übertragung vor, muß die DEE überprüfen, ob das
Medium momentan nicht genutzt wird.
- 2.
- Ist das Medium ungenutzt, kann nach 9,6 Mikrosekunden mit der
Übertragung begonnen werden.
- 3.
- Falls eine Übertragung im Gange ist, muß gewartet werden bis diese
vorbei ist, dann kann aber sofort übertragen werden.
- 4.
- Während der Übertragung muß das Medium abgehört werden, ob keine
anderes Datenendgerät auch sendet, und somit die Übertragung stört.
- 5.
- Wird die Übertragung gestört (Kollision), muß ein Störsignal
(Jam-Signal) auf das Medium gesendet werden.
- 6.
- Nachdem das Jam-Signal gesendet wurde, wird gemäß der Backoff-Strategie
gewartet. Nach der Wartezeit wird mit Schritt 1 fortgefahren.
Die Wartezeit gemäß der Backoff-Strategie wird wie folgt berechnet:
. Die SlotTime
ist durch die Übertragungszeit eines Paketes mit Minimalgröße (64 Octets)
bestimmt (). Die Zahl i
ist eine gleichverteilte Zufallsgröße aus dem Intervall
[0; 2k], wobei
ist. n
ist die Nummer des Wiederholungsversuchs, sie ist auf maximal 16 beschränkt.
Wird diese Zahl erreicht wird eine Fehlermeldung zurückgegeben.
Wichtige Werte des Ethernets können der Tabelle
entnommen werden.
Tabelle:
Werte des Ethernets
Übertragungsrate |
2|l|10Mbit/s |
|
Maximale Paketgröße |
2|l|1518 Octets |
|
Minimale Paketgröße |
2|l|64 Octets |
|
Jam-Signal |
2|l|32Bit |
|
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Copyright Munich Network Management Team