Next: Adreßarchitektur
Up: 2 Das neue Internet-Protokoll
Previous: 2.1 Der IPv6-Header
Um eine spezielle Behandlung von IPv6-Paketen veranlassen zu können,
gibt es die Möglichkeit, an den Haupt-IPv6-Header sog. Erweiterungsheader anzuhängen. Gegenwärtig sind folgende sechs
Erweiterungsheader definiert:
- Routing Header:
- Ermöglicht die Angabe einer bestimmten Route,
die das Paket auf dem Weg zu seinem Zielrechner nehmen soll.
- Fragment Header:
- Im Gegensatz zu IPv4 fragmentieren IPv6-Router
Pakete, die für die Strecke zum nächsten Router zu groß
sind, nicht, sondern weisen sie zurück und melden dies dem
Quellrechner mit einer ICMP-Fehlermeldung. Pakete können jedoch
bereits vor dem Absenden fragmentiert werden, indem zwischen dem
Haupt-IPv6-Header und der fragmentierten Nutzlast dieser Pakete ein
Fragment Header eingefügt wird, der es dem Zielrechner ermöglicht,
diese Pakete wieder richtig zusammenzusetzen.
- Authentication Header:
- Gibt dem Empfänger eines Pakets die
Möglichkeit, die Authentizität dieses Pakets festzustellen, d.h. festzustellen, ob die Quelladresse tatsächlich die angegebene ist
und ob das Paket während der Übermittlung nicht verfälscht wurde.
- Encrypted Security Payload:
- Garantiert, daß nur legitime
Empfänger den Inhalt des Pakets lesen können.
- Destination Options Header:
- Gibt neben der Definition neuer
Erweiterungsheadertypen die Möglichkeit, IPv6 mit neuer Funktionalität
auszustatten. Die Verwendung von Destination Options Headers hat den
Vorteil, den knappen Vorrat an freien Header-Typ-Nummern nicht
unnötig zu verkleinern.
- Hop-by-hop Options Header:
- Dieser Header hat dasselbe Format
wie der Destination Options Header, muß aber im Gegensatz zu diesem
von jedem Router am Weg interpretiert werden. Er wird z.B. dazu
benutzt, die Jumbo Payload Option zu transportieren und den zu
passierenden Routern damit mitzuteilen, daß die Paketlänge die
Darstellungsmöglichkeiten des 16 Bit langen Payload-Length-Feldes
des Haupt-IPv6-Headers übersteigt.
Next: Adreßarchitektur
Up: 2 Das neue Internet-Protokoll
Previous: 2.1 Der IPv6-Header
Copyright Munich Network Management Team