Nachteile dieses Verfahrens sind der Bedarf an einer speziellen Switchinfrastruktur und deren Administration auf den Schichten 2 und 3. [Boudec 97] zeigt, daß sich mit Hilfe des Internet-Protokolls Version 6 auf Schicht 3 ohne spezielle Hardware flexible Broadcastbereiche und damit Arbeitsgruppenzugehörigkeiten realisieren lassen. Die Features, die dabei benutzt werden, sind Multicast-Adressierung, mobile Rechner, DHCPv6, Authentifizierung und Verschlüsselung.
Wie in Abschnitt 2.3 dargestellt, gibt es bei IPv6 nicht wie bei IPv4 eine Broadcast-Adresse, sondern eine ganze Hierarchie von Multicastadressen (beginnend mit dem Präfix FF). Eine Arbeitsgruppe kann dadurch gebildet werden, indem eine dieser Multicastadressen allen zu der Arbeitsgruppe gehörenden Rechnern zugeteilt wird. Da ein Rechner auf mehrere Multicastadressen gleichzeitig hören kann, kann er auch mehreren Arbeitsgruppen gleichzeitig angehören.
Die Verwaltung der Arbeitsgruppen soll mit Hilfe des Dynamic Host Configuration Protocol (DHCPv6) erfolgen. [Boudec 97] schlägt dazu eine neue DHCP-Extension vor, die DHCP Workgroup Address Extension . Die Managementanforderungen von DHCP werden z.B. in [Rieg 96] beschrieben. Version 6 von DHCP befindet sich noch in der Entwicklung.
Der Entwurf diskutiert auch Verfahrensweisen bei mobilen Teilnehmern von Arbeitsgruppen, bezieht sich dabei aber auf einen Entwurf, der gemäß den Regeln für Internet-Drafts abgelaufen ist, weil er innerhalb eines halben Jahres nicht erneuert wurde. Daher wird dieser Aspekt hier nicht weiter verfolgt, sondern auf den nächsten Abschnitt verwiesen, in dem es speziell um mobile Rechner geht.