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Die Inductive Modeling Technology bildet das konzeptionelle Gerüst
der Netzmanagementplattform SPECTRUM von Cabletron Systems und ist
vollständig in diese eingebettet [MNM ARB].
SPECTRUM setzt sich zusammen aus folgenden Bestandteilen:
Das Netzmanagementsystem SPECTRUMspecarch
- Virtual Network Machine (VNM):
Sie ist der zentrale Teil von SPECTRUM, der neben dem Netzmodell
auch das gesamte Managementwissen in Form von Inference Handlern
enthält.
Innerhalb der Virtual Network Machine laufen zahlreiche
Threads ab, die zum überwiegenden Teil Kontrollfunktionen
(Pollen von Attributen, Entgegennehmen von Ereignismeldungen)
wahrnehmen und Aktionen durch das Triggern von Inference Handlern
anstoßen können. Die Ausführung eines Inference Handlers
erfolgt dann innerhalb eines Threads.
- Objektorientierte Datenbank:
In der Datenbank werden alle für das Managementsystem relevanten
Informationen abgelegt: Modelltypen, Modelle, Attribute,
Relationen, Regeln, Assoziationen...
Der Zugriff auf die Datenbank erfolgt für den Benutzer
transparent ausschließlich durch die VNM, die bei ihrer
Initialisierung den gesamten Datenbankinhalt von der Platte in den
Hauptspeicher lädt.
- Device Communication Manager (DCM):
Da SPECTRUM verschiedene Managementprotokolle unterstützt,
entspricht der DCM der VNM-Schnittstelle zu den verwendeten
Managementprotokollen, die ihrerseits die Schnittstelle der
Managementplattform zu den
Agenten realer Netzkomponenten sind.
Aufgabe des DCM ist es beispielsweise, von den Agenten kommende
SNMP-Traps in Meldungen an die VNM umzusetzen.
- SpectroGRAPH:
Diese OSF/Motif-Anwendung bildet die graphische
Benutzerschnittstelle zu SpectroSERVER. Sie ermöglicht verschiedene
Sichtweisen (geographische, topologische, organisatorische) auf
ein Rechnernetz und dessen Elemente.
Informationen werden durch Icons visualisiert; der
aktuelle Status einer Netzkomponente wird durch die Farbe des
zugehörigen Icons angezeigt.
Die Gesamtheit von VNM, DCM und Datenbank wird als
SpectroSERVER bezeichnet (Abbildung 3.7).
SpectroGRAPH steht mit SpectroSERVER in einem
Client/Server-Verhältnis; es ist daher möglich, mehrere
SpectroGRAPHen an einem SpectroSERVER zu betreiben.
Ein Benutzer kann
mit SpectroGRAPH unter anderem
- neue Modelle erzeugen
- Assoziationen zwischen Modellen herstellen (Das Verbinden von
zwei Komponentenicons generiert in der VNM eine CONNECTS_TO Beziehung
zwischen den Modellen)
- die Benutzer von SPECTRUM verwalten
also insgesamt Modifikationen an
Instanzen vornehmen.
Um neues deklaratives Wissen (Modelltypen, Attribute, Relationen oder
Regeln) in SPECTRUM einzubringen, sind Eingriffe in den SpectroSERVER
nötig, die mit dem Model Type Editor (MTE) [SPEC MTE], einem
OSF/Motif-konformen graphischen Werkzeug zum Erzeugen und Löschen
von Modelltypen, Relationen und Regeln, vorgenommen werden.
Das Hinzufügen zusätzlichen prozeduralen Wissens (Inference
Handler) hingegen bedeutet eine Erweiterung der VNM und kann weder mit
SpectroGRAPH noch mit dem Model Type Editor, sondern nur durch
Neucompilierung der VNM mit den Erweiterungen in Form von
C++-Quelltext erfolgen. Das Verfahren hierzu ist in Abschnitt 6.3
beschrieben.
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