Der Teil von MaestroVision, der den Agent darstellt, erlaubt, systemspezifische Parameter zu überwachen.
Im einzelnen sind die folgenden Bereiche eines UNIX-Systems in
parametrisierter Form auswertbar:
Ein Charakteristikum von MaestroVision ist, daß die oben genannten Systembestandteile selbständig vom MaestroVision Server, dem Agent-Prozeß, überwacht werden und eine Zustandsänderung der Komponentenattribute bzw. ein Überschreiten der vordefinierten Schwellwerte automatisch dem Managerprozeß gemeldet werden, so daß dieser kein Polling der Agenten vornehmen muß.
Die Vorteile eines solchen ,,intelligenten`` Agents liegen auf der Hand:
Falls erforderlich, kann ein Polling der Attribute erfolgen; die Pollingintervalle sind vom Benutzer frei konfigurierbar. Die obengenannten Vorteile erfahren dann allerdings Einbußen.
Um den Zugriff auf die Managementdaten von SPECTRUM aus zu ermöglichen, ist es notwendig, SpectroSERVER um MaestroVision-spezifische Managementfunktionalität zu erweitern; eine Aufgabe, die der MaestroVision Client erfüllt.
Der MaestroVision Client, der auf der Managementstation installiert
ist, stellt sicher, daß die von den MaestroVision Servern auf den
jeweiligen Systemen überwachten Systemressourcen und die damit
verbundenen Meldungen verarbeitet, aufbereitet und dargestellt werden.
Er ermöglicht eine vollständig in SpectroGRAPH eingebettete
Repräsentation der gemanagten Objekte d.h. die
Ressourcen-spezifischen neuen Icons sind in die vorhandenen
Sichten integriert.
Dies impliziert die Einführung neuer Modelltypen, die den oben
genannten Systemressourcen entsprechen. Abbildung 6.2 enthält eine
Übersicht über diese Modelltypen.
MaestroVision-spezifische Modelltypenmvmodtypes
Die Integration der MaestroVision-spezifischen Modelltypen in die
SPECTRUM Modelltypenhierarchie gibt jedoch Anlaß zu Kritik, da
hierbei die Konventionen von SPECTRUM verletzt wurden:
In der Regel werden vom Modelltyp Location ausschließlich diejenigen
Modelltypen abgeleitet, die sich auf räumliche Gesichtspunkte
beziehen, also Country, Site, Section oder
Floor.
Schwer nachvollziehbar erscheint, weshalb MaestroVision den Modelltyp
,,Komponenten von Workstations`` (Wks_Components) und damit
weitere Modelltypen wie Application, File_System,
Memory und Processor davon ableitet.
Die Modelltypenhierarchie stellt einen strukturierten
Beschreibungsrahmen dar, in dem Modelltypen unter dem Gesichtspunkt
ihrer logischen Zugehörigkeit von einem gemeinsamen allgemeinen
Modelltyp abgeleitet und somit unter einem Oberbegriff zusammengefaßt
werden.
Es liegt auf der Hand, daß Wks_Components nahezu keine
Gemeinsamkeiten mit Region oder Site hat und daher dessen
Eingruppierung in Location fragwürdig erscheint.
Es steht außer Frage, daß bereits in der rudimentären Form der
Hierarchie Modelltypen existieren, die dem Wesen der neu
eingeführten Modelltypen wesentlich besser entsprechen, als es der
Fall bei
Location ist. Als Beispiele seien hier Component, Device
oder Software_Application genannt. Man wäre daher besser
beraten gewesen, diese Modelltypen als Basis für neue zu verwenden,
allerdings wären die neuen Modelltypen dann über die gesamte
Modelltypenhierarchie verstreut.
Die freie Erweiterbarkeit der SPECTRUM Modelltypenhierarchie birgt daher die Gefahr, daß bei derart freizügiger Integration neuer Modelltypen die Systematik über kurz oder lang verloren geht.
Zur Kommunikation zwischen Client und Server kommt ein auf TCP/IP basierendes, eigenständiges Protokoll zum Einsatz, das über das Extended Protocol Interface an den Device Communication Manager und damit an SpectroSERVER angeschlossen ist. Abbildung 6.3 zeigt die technische Realisierung von MaestroVision und das Zusammenspiel zwischen dessen Bestandteilen MaestroVision Client und MaestroVision Server. Integration von MaestroVision in SPECTRUMmvinspec