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Das Konzept des MbD besteht im Kern aus dem Ziel, Managementfunktionalität
zu Agenten zu delegieren. Indirekt fordert dieses Konzept dadurch die dynamische Erweiterbarkeit
dieser Agenten. Delegierung umfaßt drei zeitlich unterscheidbare Vorgänge. Sie beschreiben den
Ablauf einer Delegierung von Managementfunktionalität:
- Before Delegation
Diese Phase, welche den Zeitraum bis zur Delegierung umfaßt, ist geprägt von der Entscheidung
welche Funktionalität delegiert werden soll. Es ist auch festzulegen, welches Ereignis die Delegierung
initiiert, sowie die Auswahl des zu delegierenden Agenten. Zudem ist festzulegen, auf welche Art und
Weise die Funktionalität in dem Agenten integriert werden soll. Zum einen kann diese statisch
hinzugebunden werden, was eine Recompilierung des Agenten bedeuten würde, zum anderen kann
es auch dynamisch geschehen. Die Ereignisse, welche zur Delegierung führen können, können durch
Benutzeranforderungen, Manager-Applikationen oder auch dem Agenten selbst herrühren. Schließlich
ist auch eine sinnvolle Delegierung aufgrund der Netztopologie anzustreben.
- During Delegation
Ist die Art der Delegierung in der ``Before''-Phase abgeschlossen, so kann unter gegebenen Umständen
die Delegierung stattfinden. An dieser Stelle ist von wesentlicher Bedeutung, wie die Delegierung
stattfindet. Diese Frage betrifft den Delegations-Mechanismus, sowie das darunterliegende Modell.
- Delegations-Mechanismus
Durch diesen Mechanismus wird entschieden, welche Programmiersprache gewählt
werden soll, um die geforderte Funktionalität zu implementieren. Es muß an dieser Stelle
beachtet werden, daß Sprachen wie C++ sicherlich
Laufzeitvorteile besitzen, Java jedoch den unbestreitbaren Vorteil besitzt, in heterogenen
Umgebungen ohne Anpassung an die rechnerspezifischen Erfordernisse eingesetzt
werden zu können, da dies durch die entsprechende Java Virtual Machine erledigt wird.
Zudem wird das zu verwendende Protokoll bestimmt, welches bei der Übertragung der
Managementfunktionalität benutzt werden soll. Hierbei ist eine Betrachtung der
Sicherheitskonzepte, welche die einzelnen Protokolle bieten, unbedingt notwendig.
- Delegations-Modell
Das Modell bezieht sich auf die Verwendung des Push-/Pullmechanismus. Der Unterschied
besteht in der Art und Weise, wie die Funktionalität zum Agenten gelangt. Einmal kann sie
von ``außen'' durch eine Manager-Applikation initiiert werden (PUSH), aber auch der Agent selbst
kann bei Bedarf die geforderte Funktionalität anfordern (PULL).
- After Delegation
Ist der Agent um die erforderliche Funktionalität erweitert worden, so ist festzulegen, wie lange
die Funktionalität dem Agenten erhalten bleibt bzw. wie sie ausgeführt werden soll. Grob kann
diese Frage in drei Punkten zusammengefaßt werden:
- dauerhafte Erweiterung der Funktionalität und kontinuierliche Ausführung,
- dauerhafte Erweiterung der Funktionalität und ereignisgesteuerte Ausführung,
- einmalige Ausführung mit Entfernen der Funktionalität bei Beendigung.
Der Zusammenhang zwischen den drei Delegationsphasen ist in Abbildung 2.1 zu sehen. Sie
demonstriert die Phasen beispielhaft an der Delegierung eines Listeners für aktive Agenten.
In der ``Before-Delegation''-Phase
wird durch die Management-Applikation ein Listener-Objekt zu dem entsprechenden Agenten
transportiert. Danach wird diese Funktionalität als Task auf dem Agenten ausgeführt.
Während dieser Phase hat die Management-Applikation
die Möglichkeit, den Status des Agenten, welcher delegiert wurde, abzufragen. Nach Beendigung des Tasks
wird das Objekt im Zuge der ``After-Delegation''-Phase entweder entfernt oder unter bestimmten
Voraussetzungen
im Agenten beibehalten.
Abbildung 2.1: Phasen des Management by Delegation
Es sei darauf hingewiesen, daß der Begriff des ``Management by Delegation'' in der Verwendung außerhalb
der Flexiblen Management Agenten zu erweiterbaren Agenten führt (sog. Mid-Level-Manager), welche
zwar Funktionalität besitzen, jedoch unter der vollen Kontrolle des Managers laufen. Im Sinne der
Theorie der Flexiblen Management Agenten bedeutet Management by Delegation, daß die Agenten,
welche Funktionalität durch Manager erhalten, weitgehend selbständig agieren. Es ist kein
weiterer Eingriff durch den Manager erforderlich. Zusätzlich besitzen diese Agenten die
Fähigkeit, Funktionalität selbst zu anderen Agenten zu delegieren.
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Beispielbenutzer SuSE Linux 6.0
Sun May 9 21:16:36 MEST 1999