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Die Unterscheidung von Agentensystemen kann in zwei Stufen erfolgen. In der ersten Stufe
wird die Unterscheidung zwischen zentralisierten und verteilten Ansätzen getroffen:
- zentralisierter Ansatz
Der zentralisierte Ansatz stellt die erste Stufe von Agentensystemen dar. Dieser Ansatz
verlegt die gesamte Intelligenz des Managementsystems in die zentrale Managerinstanz.
Der Manager benutzt die Agenten, um entsprechende Managementinformationen zu
sammeln und diese zu verwerten. Dieses Szenario führt zu einer hohen Netzbelastung
für reine Administrationszwecke, welche die Bandbreite für die eigentlichen Nutzdaten
verringert. Auch wird hier der Manager zu einem Flaschenhals der Managementinformation
und es müssen zusätzliche Vorrichtungen geschaffen werden, um die Flut der Informationen
zu koordinieren.
- verteilter Ansatz
Der verteilte Ansatz stellt eine Weiterentwicklung des zentralisierten Ansatzes dar. Er
verschiebt Managementfunktionalität in der Hierarchie nach unten zu den eigentlichen
Agenten. Wie bei zentralisierten Ansätzen herrscht eine Manager-Agent Hierarchie
vor, die es den Agenten selbst nicht ermöglicht, in einem gewissen Rahmen selbständig
Managementaktionen durchzuführen. Es wird lediglich Funktionalität, welche bisher
im Manager integriert war, nach unten verschoben.
Als weiteres Unterteilungskriterium ist nun zu betrachten, wie bei verteilten Ansätzen
die Funktionalität in den Agenten integriert werden soll. Es kommen zwei Möglichkeiten
in Betracht:
- statische Integration
Der Fall der statischen Integration führt zur Verwendung von einfach strukturieren Agenten,
da eine Änderung des Funktionsumfanges bei einem gewissen Grad von Funktionalität des
Agenten sehr aufwendig werden kann. Die Veränderung der Funktionalität eines statischen
Agenten hat in der Regel eine Änderung und Neuübersetzung des Agenten-Codes zur Folge.
Daher muß zusätzlich zu diesem Aufwand auch für eine
entsprechende Entwicklungsumgebung auf der Agentenmaschine gesorgt werden.
Diese Nachteile führen zu einem geringen Grad an Flexibilität. Als Beispiel sind in dieser Kategorie herkömmliche SNMP-Agenten und
Modulare SNMP-Agenten (AgentX) zu nennen.
- dynamische Integration
Um den Grad an Inflexibilität des statischen Ansatzes zu verringern, wurde das Konzept
der dynamischen Erweiterbarkeit entworfen. Dieses Konzept fordert den Einsatz
von Intelligenten Agenten (siehe Kap. 2.2). Auch die Forderungen,
welche im ``Management by Delegation''-Konzept erhoben werden, werden bis zu
einem gewissen Grad erfüllt. Diese Agentensysteme sind als Vorstufe der Flexiblen
Management Agenten zu sehen. Der Hauptunterschied zu den Eigenschaften, welche
Flexible Agenten ausmachen ist, daß bei den bisherigen Systemen die Funktionalität nur auf den
Management-Knoten lauffähig ist, auf denen die jeweiligen Agenten laufen. Damit ist ein Einsatz in
heterogenen Netzen nur bedingt möglich. Auch muß dafür gesorgt werden, die Funktionalität stets
in konsistentem Zustand auf den entsprechenden Management-Knoten verfügbar zu halten.
In Abbildung 2.2 ist der Zusammenhang zwischen den
angeführten Klassifizierungen dargestellt.
Abbildung 2.2: Formen des Netzmanagement
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Beispielbenutzer SuSE Linux 6.0
Sun May 9 21:16:36 MEST 1999