Möglichkeiten der Schnittstellenimplementierung

Ist die Definition der Schnittstelle durchgeführt, ist die Art der Implementierung festzulegen. Es müssen hierbei zwei Möglichkeiten berücksichtigt werden:

• Eine Schnittstelle pro M-Bean (eines Agenten)
  Eine Möglichkeit, die Schnittstelle zu implementieren ist die Realisierung einer M-Bean-eigenen Schnittstelle. Diese könnte spezifisch auf das M-Bean zugeschnitten sein. Dies hätte den Vorteil, daß Konvertierungen, die bei einem generischen, zentralen Ansatz berücksichtigt werden müssten, weitestgehend reduziert werden können. Ebenso wird die Größe der Schnittstelle und somit unter Umständen der Speicherplatzbedarf einer Bibliothek, die diese Schnittstelle darstellt, auf ein Minimum reduziert. Auch kann damit erreicht werden, daß nur Objekte, also Klassen, welche eine Schnittstelle benötigen, diese auch erhalten. Andere Objekte bleiben davon unberührt. Allerdings ist dieser Ansatz nur in Erwägung zu ziehen, falls die Zahl der Klassen, welche für eine Schnittstelle vorgesehen sind, auf ein Mindestmaß reduziert werden kann. Es wird sonst eine Anpassung, die sich bei Veränderung der Entwicklungsumgebung ergibt, zu umfangreich ausfallen. Die Implementierung einer solchen Lösung ist in Abbildung 6.7 dargestellt.

   
   
  
  Abbildung 6.7: Eine lokale Schnittstelle pro M-Bean
  

• Eine gemeinsame Schnittstelle aller M-Beans (eines Agenten)
  Der Aufwand für Änderungen ist bei zentralen, globalen Schnittstellen gegebüber dem lokalen Ansatz wesentlich geringer. Dies ist einer der größten Vorteile dieses Ansatzes. Der Nachteil dieser generischen Ansätze ist die Schwierigkeit, auf Sonderfälle, welche immer bei Implementierungen berücksichtigt werden müssen, einzugehen. Hier ist es unter Umständen schwierig, den generischen Ansatz weiterzuverfolgen. Da in der Implementierung des Prototypen und der damit einhergehenden Wahl der M-Beans für die darzustellende MIB eine Vielzahl von Klassen (M-Beans) erzeugt werden, war ein generischer Ansatz vorzuziehen. Ein Beispiel für das Zusammenwirken der Komponenten bei einem Zugriff über die JNI-Schnittstelle ist in Abbildung 6.8 zu sehen.

   
   
  
  Abbildung: Eine zentrale, globale Schnittstelle für alle M-Beans
  

  Wie in der Abbildung ersichtlich, ist es absolut notwendig, ein zentrales Objekt für die Schnittstelle zu verwalten. Dies resultiert aus der Tatsache, daß die Baumstruktur die MIB-Knoten (CAsnNode-Klasse) bzw. deren aktuellen Zustand für alle M-Beans gleich zur Verfügung stellt. Ein Zugriff mehrerer M-Beans gleichzeitig ist durch die Struktur von M-Beans, wie sie von JDMK verwendet werden, auszuschließen. Der Grund für diese Annahme besteht darin, daß die Generierung eines Threads, welcher die Asynchronität ermöglicht, eine Klasse, die von Runnable abgeleitet wurde, voraussetzt. Dies ist bei M-Beans nicht der Fall. Falls dies zusätzlich gewünscht ist, sind zusätzliche Maßnahmen wie die Verwendung von synchronized bei den Native-Methoden erforderlich.