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Zuerst muß betrachtet werden, ob JDMK die drei Datenarten, welche
innerhalb einer Managementumgebung von FMA´s transportiert werden,
unterstützt.
- Tasks
Tasks entsprechen auf Agenten ausgeführte Aktionen, welche von Managern
oder anderen Agenten angestoßen werden. Dies kann die Abfrage oder das
Setzen einer Variablen sein, aber auch Methoden, welche ausgeführt werden.
Die Verwendung von Tasks wird unter JDMK unter zwei Arten
ermöglicht. Einmal kann die Management-Applikation durch die direkte
Angabe des M-Bean-Bezeichners und der Property, welche die
Information enthält mittels einer get-
und set-
Methode angesprochen werden. Dies läuft unter dem Begriff
``Low-Level-Interface''. Die andere Variante wird unter der
Bezeichnung ``High-Level-Interface'' von JDMK zur Verfügung
gestellt. Auf diese Weise wird ein Task durchgeführt, indem auf der
Client-Seite ein C-Bean instantiiert wird und dann das entsprechende
Property ``direkt'' mit diesem C-Bean angesprochen wird. Die
Verwendung dieser beiden Interfaces wird in Kapitel
3.6 beschrieben.
Methoden können durch den Aufruf einer perform<Aktion>
-Methode angestoßen
werden. Diese Methoden müssen jedoch durch den Agenten, auf welchem der Task läuft,
bereitgestellt werden.
- Information
Informationen aller Art werden innerhalb einer
JDMK-Managementstruktur zwischen den Komponenten ausgetauscht. Dies
können einfache Property-Werte, Events oder andere Objekte sein.
- Funktionalität
Die Übertragung von Funktionalität findet unter JDMK statt, wenn
eine Manager-Applikation (oder der Agent selbst) ein M-Bean, welches
die geforderte Funktionalität besitzt, in das CMF des entsprechenden
Agenten integriert (Instantiierung und Registrierung). Der Fall, in
dem ``physikalisch'' ein Klasse eines solchen Beans transportiert
wird, tritt auf, wenn die Klasse mittels des M-Let-Service (siehe
Kap. 3.7.5) oder unter Zuhilfenahme eines Remote
Class Loaders aus einem Repository geladen wird.
In den Bereich der Kommunikationsmerkmale fällt auch die
Bereitstellung von Diensten durch die Managementumgebung. Die
Gegenüberstellung der geforderten mit den von JDMK zur Verfügung
gestellten Diensten ist im folgenden aufgeführt:
- Delegations-Dienst (Delegation Service)
Unter JDMK wird kein eigener Delegationsdienst mit
spezifischen Methoden zur Verfügung gestellt. Die Delegierung von
Management-Funktionalität geschieht durch die direkte Verbindung
über Adaptoren und die entsprechenden Aktionen zur Integration eines
M-Beans innerhalb des zu delegierenden Agenten. Trotzdem ist die
Forderung der Delegierung erfüllt. Der Agent kann selbst
Management-Funktionalität erzeugen (bzw. auch die Klassendateien
mittels M-Let-Service laden), Management-Funktionalität in andere
Agenten delegieren. Dies bedeutet er kann als Delegierer und
Delegierter auftreten.
- Ereignis-Dienst (Event Service)
JDMK stellt einen umfangreichen Ereignis-Dienst zur Verfügung. Es
können Event-Objekte zu den Agenten gesandt werden, welche vorher
ein EventListener-Objekt an der Stelle, an der der Event auftritt,
instantiiert haben. Es wird also kein zentraler
Event-Server, wie er in der Forderung einer
Management-Umgebung für FMA´s definiert wurde, zur Verfügung
gestellt. Der Agent muß sich selbst ermitteln, an welcher Stelle der
Event auftreten kann und angeben, welche Art von Events er erwartet.
Diese Events werden als abgeleitete Klassen aus der Event-Klasse von
JDK bestimmt. Der Ereignisdienst ist bereits als Alarm-Clock-Service
(siehe Kap. 3.7.9), Monitoring-Service (siehe Kap.
3.7.11) und Scheduler-Service (siehe Kap. 3.7.10)
vordefiniert. Diese Dienste stellen Basisklassen für Event-Objekte
und Listener zur Verfügung.
- Gruppierungsdienst (Group Service)
Die Gruppenkommunikation wurde unter JDMK mittels des
Discovery-Service (siehe Kap. 3.7.12) realisiert.
Die Voraussetzung, um diesen Dienst zu nutzen bzw. um unter
Benutzung dieses Dienstes erkannt zu werden ist, ein
Discovery-Responder-Objekt im CMF des Agenten zu registrieren. Ist
dies geschehen, so kann der Agent mittels des
``Discovery-Search-Service''-Dienstes ermittelt werden. Bei der
Registrierung eines Discovery-Responder-Objekts ist die Angabe einer
Multicast-Gruppe (z.B. 224.224.224.224) und eines Ports möglich.
Wenn keine Angabe gemacht wird, werden Default-Werte verwendet. Bei
der Ermittlung der Agenten muß nun die Multicast-Gruppe und der Port
angegeben werden. Sind in dieser Konstellation Agenten
``eingetragen'', so werden diese antworten.
- Agent-Bestimmungs-Dienst (Location Service)
Ein solcher Dienst ist in JDMK nicht explizit implementiert. Ein
Agent wird direkt über seine Rechner-Port-Adresse (z.B.
localhost:8082) angesprochen. Genauer gesagt wird eigentlich einer
seiner Adapter, welcher auf den Port gesetzt ist, angesprochen. Der
Agent hat keine Möglichkeit, seine Adaptoren bzw. seine Position
zentral innerhalb der Management-Umgebung bekanntzugeben. Sehr wohl
kann eine Management-Applikation realisiert werden, welche unter
Zuhilfenahme des Discovery-Service die Agenten, welche sich im der
Managementumgebung befinden, in eine Liste einträgt. Es ist
allerdings nicht möglich, die Verfügbarkeit eines Agenten zentral zu
bestimmen. Die Verfügbarkeit wird erst dann deutlich, wenn der
Versuch einer Verbindung mit einem seiner Adapter zum Erfolg führt
oder fehlschlägt. Unter der Verwendung des IIOP-Adapters kann in
einem Naming-Service der Agent mit seinen zur Verfügung stehenden
Methoden eingetragen werden. Genaueres ist unter 5.2 zu
finden.
- Sicherheits-Dienst (Security Service)
Die Sicherheit innerhalb der JDMK-Management-Umgebung wird über die
verwendeten Protokolle realisiert. JDMK bietet die Möglichkeit eines
ACL-Files (siehe Kap. 3.5), welches den Zugriff für
bestimmte Adressen mit Zugriffsrechten verknüpft. Diese Datei wird
beispielsweise verwendet, wenn z.B. über den SNMP-Adapter
kommuniziert wird. Ansonsten bietet JDMK ein
Login/Passwort-Sicherheitskonzept (z.B. HTTP/SSL, HTML). Die Login´s
und Passwörter sind jedoch nicht zentral, sondern müssen dem
jeweiligen Adapter, welcher im CMF des entsprechenden Agenten
registriert ist, hinzugefügt oder entfernt werden. Durch die Verwendung
des HTTPS (SSL) Protokolls ist eine sichere Übertragung der
Authentifizierungsinformation gewährleistet.
- Management-Dienst (Management Service)
Dieser Dienst findet seine Entsprechung in dem Monitoring-Service
des JDMK. Damit hat eine Management-Applikation die Möglichkeit,
innerhalb eines Agenten auf das Eintreten vorher festgelegter
Ereignisse zu warten. Somit kann bei der Delegierung von
Funktionalität gleichzeitig ein Monitor in dem Agenten integriert
werden, der den Fortgang der Ausführung der Funktionalität
überwacht.
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Beispielbenutzer SuSE Linux 6.0
Sun May 9 21:16:36 MEST 1999