Ein Ansatz dafür ist das probabilistische Schließen. Jede Aussage
wird mit einer Wahrscheinlichkeit, die den Grad der Unsicherheit
repräsentiert, bewertet. Dabei ist nach der Herkunft der
Wahrscheinlichkeiten zu unterscheiden. Stammen die Angaben aus
statistisch hergeleiteten Angaben, spricht man von probabilistischem
Schließen. Werden die Wahrscheinlichkeiten von Experten geschätzt,
wird dies in die Kategorie des unsicheren Schließens mit Evidenzen
oder Sicherheitsfaktoren eingeordnet. Unter
Evidenz versteht man Annahmen und Aussagen, die sicher oder
beobachtbar sind und damit über eine gewisse Sicherheit verfügen.
Voraussetzung für die Anwendbarkeit des probabilistischen Schließens
und der dazugehörigen fundierten statistischen Verfahren ist die
Unabhängigkeit der Symptome sowie deren Vollständigkeit und der
wechselseitige Ausschluß der Diagnosen. Dies kann in den meisten
Fällen nicht garantiert werden. Die Mechanismen für die
Repräsentation unsicheren Wissens stammen deshalb überwiegend aus
dem Bereich des unsicheren Schließens.
Das wichigste Einsatzgebiet in Expertensystemen für den Umgang mit
Unsicherheiten stellt die Diagnostik dar. Die Bewertungen der
Diagnosen basieren dabei auf einem einheitlichen Algorithmus:
Zur Anwendung benötigt man alle Berechnungen und Abschätzungen der
bedingten Wahrscheinlichkeiten und sämtliche a priori
Wahrscheinlichkeiten.