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Die vorliegende Arbeit geht von einer stark dienstorientierten Sicht
der Anwendungsüberwachung aus. Ziel der vorgestellten Architektur soll
es sein, die Überwachung so zu gestalten, daß insbesondere für den
Dienstnutzer relevante Informationen gemessen werden können. Obwohl in
den Bereichen der Dienstorientierung und des Dienstmanagements in den
letzten Jahren erhebliche Forschungsaktivitäten zu beobachten waren,
hat sich immer noch keine allgemein anerkannte und umfassende
Definition der verwendeten Begriffe herauskristallisieren können. Die
folgenden Definitionen legen das Verständnis eines Dienstes sowie der
damit verbundenen Entitäten für den weiteren Verlauf der Arbeit fest.
Abbildung
stellt die Zusammenhänge der
beschriebenen Elemente grafisch dar. Für eine detailliertere
Betrachtung der Modellierung von Diensten sei auf [#!smtf01!#]
erwiesen.
Abbildung:
Dienstmodell nach [#!smtf01!#]
7#7 |
- Dienst
Unter einem Dienst soll im folgenden Funktionalität verstanden
werden, die einem Dienstnehmer an einer Schnittstelle mit gewissen
Dienstgütemerkmalen von einem Diensterbringer zur Verfügung gestellt
wird. Die angebotene Funktionalität umfaßt dabei sowohl Nutzungs-
als auch Managementfunktionalität.
- Rollen
- Diensterbringer
Der Diensterbringer ist dafür verantwortlich, den Dienst, wie in der
Dienstvereinbarung vereinbart, dem Dienstnehmer zur Verfügung zu
stellen. Er betreibt hierzu eine Dienstimplementierung sowie das
Dienstmanagement.
- Dienstnehmer
Auf Dienstnehmerseite lassen sich zwei unterschiedliche Rollen
unterscheiden, die für die folgenden Betrachtungen von Bedeutung sind,
der Dienstnutzer und der Dienstkunde.
- Dienstnutzer
Der Dienstnutzer nutzt die Nutzungsfunktionalität des Dienstes über
den Dienstzugangspunkt.
- Dienstkunde
Der Dienstkunde beauftragt den Dienst, schließt eine
Dienstvereinbarung mit dem Diensterbringer und überwacht die
Diensterbringung. Für die Überwachung des Dienstes nutzt er die Managementfunktionalität des Dienstes.
- Funktionalität
- Nutzungsfunktionalität
Die Nutzungsfunktionalität umfaßt alle Transaktionen, die vom
Dienstnutzer benötigt werden. Sie stellt also den eigentlichen Zweck
des Dienstes dar.
- Managementfunktionalität
Transaktionen, die nicht dem eigentlichen Zweck des Dienstes dienen,
aber dennoch erforderlich sind, um z.B. den Dienst zu konfigurieren
oder zu überwachen, werden unter dem Begriff der
Managementfunktionalität zusammengefaßt.
- Schnittstellen
Ebenso wie die Funktionalität aufgeteilt wurde, existieren zwei
Schnittstellen, an denen diese Funktionalität dem Dienstnehmer zur
Verfügung steht: der Dienstzugangspunkt und die Customer Service
Management (CSM) Schnittstelle.
- Dienstzugangspunkt
Am Dienstzugangspunkt steht dem Dienstnutzer die
Nutzungsfunktionalität zur Verfügung.
- Customer Service Management Schnittstelle
An der CSM Schnittstelle steht dem
Dienstkunden die Managementfunktionalität zur Verfügung.
- Dienstgüteparameter
Beide Arten von Funktionalität müssen bestimmten Dienstgüteparametern
genügen. Diese Parameter definieren die Dienstgüte, die minimal
erforderlich ist, um dem Dienstnutzer einen nützlichen Dienst zur
Verfügung zu stellen.
- Dienstvereinbarung
Die zwischen Diensterbringer und Dienstkunden geschlossene
Dienstvereinbarung beschreibt den Dienst mit seiner Funktionalität und
den zugehörigen Dienstgüteparametern. Darüber hinaus werden dort die
Schnittstellen festgelegt, die dem Dienstnehmer Zugriff auf die
jeweilige Funktionalität gestatten.
- Client
Der Dienstnehmer benötigt Clients, um über die Schnittstellen des Dienstes
auf die Funktionalität zugreifen zu können.
- Dienstimplementierung
Der Diensterbringer betreibt eine Dienstimplementierung, um die
Funktionalität des Dienstes zur Verfügung zu stellen. Die
Dienstimplementierung implementiert auch die Schnittstelle für den
Zugriff auf die Funktionalität. Unter der Dienstimplementierung
verstehen wir die Kombination des gesamten Wissens, des Personals
sowie der Hard- und Software, die zur Realisierung des gewünschten
Dienstes erforderlich ist.
- Dienstmanagement
Die Hauptaufgabe des Dienstmanagements ist es, dafür Sorge zu tragen,
daß der Dienst wie in der Vereinbarung festgelegt dem Dienstnehmer zur
Verfügung gestellt wird. Das bedeutet unter anderem, die Einhaltung der
Dienstgüteparameter zu überwachen und sicherzustellen. Hierzu wird die
Dienstimplementierung überwacht und konfiguriert. Außerdem
implementiert das Dienstmanagement die CSM Schnittstelle, über die dem
Dienstkunden eingeschränkte
Managementfunktionalität des Dienstes zur Verfügung steht.
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