Die Alternative zu XMP/XOM besteht im unmittelbaren Zugriff auf die plattformspezifischen Infrastrukturdienste, wie z.B. Topologiedatenbank, Ereignisfilter oder Ressourcenverwaltung. Wie in Abschnitt ausgeführt wurde, verfügt jede dieser Komponenten über eine eigene Programmierschnittstelle.
Die Idee dieses Integrationsansatzes besteht nun darin, die Programmierschnittstellen der vom Managementsystem angebotenen Dienste mit Hilfe sog. IDL-Wrapper zu kapseln, damit diese als CORBA-Objekte erscheinen und über den ORB von anderen Objekten angesprochen werden können. Die Verwendung von Wrappern ist gängige Praxis zur Integration älterer (,,legacy``) Technologien in neue objektorientierte Umgebungen. Dies ist möglich, weil objektorientierte Systeme nach dem Prinzip ,,Perception is Reality`` arbeiten: Es ist nicht erforderlich, daß ein System objektorientiert implementiert worden ist; maßgeblich ist lediglich, daß seine Bestandteile wie Objekte aussehen.
Die Nutzung dieser produktspezifischen und nicht standardisierten Funktionen impliziert allerdings den Verlust der Unabhängigkeit von bestehenden Plattformimplementierungen: Die Lösung ist damit vermutlich nur unter hohem Aufwand auf andere Plattformen zu portieren. In der Praxis wird dieser offenkundige Nachteil durch die Tatsache abgeschwächt, daß IBM NetView dieselben Wurzeln wie HP OpenView hat. Beide Plattformen decken, wie oben ausgeführt wurde, hinsichtlich ihres Anteils den Großteil des Marktes für Managementsysteme ab. Ferner gilt diese Abhängigkeit ebenso für alle auf einer Plattform aufsetzenden Managementapplikationen, was jedoch deren Anwendung in der Praxis nicht beeinträchtigt. Obwohl diese Einschränkungen ein allgemein anwendbares Verfahren ausschließen, überwiegen jedoch die oben beschriebenen Nachteile der ersten Alternative (nämlich die XMP/XOM-basierte Integration). Wir haben uns daher für die zweite Alternative entschieden, die uns überdies die Vorteile bietet, bestehende Plattform-Infratrukturdienste zu nutzen und eine integrierte, plattformgestützte Informationsbasis zu realisieren.