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Sämtliche Operationen, die das Managementsystem auf Proxy-Objekten
ausführt, müssen in die SNMP-Umgebung weitergegeben werden.
Voraussetzung ist dabei natürlich, daß das Gateway bei einem Zugriff
erkennen kann, welches Proxy-Objekt - und damit welches Managed Object
auf welchem SNMP-Agenten - das Zielobjekt des Zugriffs ist. Außerdem
muß die Art des Zugriffs (lesen, schreiben, löschen, ...) für das
Gateway erkennbar sein.
Hieraus ergeben sich weitere Anforderungen:
- Eine Leseoperation auf ein Attribut eines Proxy-Objektes muß
auf eine Leseoperation (eine GetRequest-PDU, eine
GetNextRequest-PDU oder eine GetBulk-PDU) auf das bzw.
die entsprechenden Managementobjekte abgebildet werden.
- Eine Schreiboperation auf ein Attribut eines Proxy-Objektes muß
auf eine Schreiboperation (also eine SetRequest-PDU) auf
das dazugehörige Managed Object abgebildet werden.
- Beim Löschen und Erzeugen eines Proxy-Objektes müssen die
betroffenen Managed Objects gelöscht bzw. erzeugt werden. Dieser
Fall betrifft hauptsächlich die Proxy-Objekte, die eine SNMP-Tabellenzeile
repräsentieren, da nur Managementobjekte einer solchen
SNMP-Tabellenzeile ,,gelöscht`` (d.h. als ungültig
gekennzeichnet) oder ,,erzeugt`` (schreibender Zugriff auf eine in
der SNMP-Tabelle noch nicht existierende Zeile) werden können.
Um Operationen auf Proxy-Objekten in die SNMP-Umgebung weiterzuleiten,
ist es notwendig, Proxy-Objekte und deren Attribute auf entsprechende
Managementobjektinstanzen abzubilden. Diese Abbildung findet im
Gateway statt. Für den Zugriff auf eine konkrete Variableninstanz in
der SNMP-Umgebung wird zur Generierung einer
SNMP-Protokolldateneinheit generell folgende Information benötigt:
- Die IP-Adresse der Ressource, auf der der Agent läuft,
- der Objektidentifikator (OID) der Variable im
Internet-Registrierungsbaum und
- ein Zugriffsidentifikator, d.h. eine Erweiterung des
Objektidentifikators, der die Instanz des Objektes identifiziert.
Bei skalaren Variablen ist dies eine ,,.0``, bei Tabellen ein
zusammengesetzter Index-Objekttyp, der Instanzen der Elemente
einer Tabellenzeile eindeutig kennzeichnet.
Diese Informationen müssen in der jeweils notwendigen SNMP-PDU
enthalten sein und somit vom Gateway bereitgestellt werden.
Umgekehrt müssen Operationen, die in der SNMP-Umgebung
stattfinden, zum Manager hin weitergeleitet werden.
- Eine asynchrone Ereignismeldung (Trap-PDU) eines
SNMP-Agenten muß auf einen CORBA-Event bzw. eine CMIS-
Notification abgebildet werden.
- Wird in der SNMP-Umgebung ein Managed Object neu erzeugt (wenn
beispielsweise ein Agent gestartet wird), so müssen entsprechende
Proxy-Objekte erzeugt werden. Analog müssen Proxy-Objekte
entfernt werden, wenn die entsprechenden Managed Objects gelöscht
wurden.
Allgemeine Anforderungen an Management-Gateways umfassen:
- Der Zugriff auf SNMP-Ressourcen sollte möglichst effektiv und
effizient sein. Requests an Proxy-Objekte sollen quasi-parallel
bearbeitet werden und sich nicht gegenseitig blockieren, wenn
SNMP-Operationen ausgeführt werden. Ein Synchronisationskonzept
sollte mögliche Verklemmungen verhindern.
- Ein Sicherheitskonzept soll zumindest die von SNMP gewährte
Sicherheit bezüglich des unbefugten Zugriffs garantieren.
- Ein Management-Gateway soll hinsichtlich seiner Funktionalität
(z. B. Führen von Statistiken, Schwellwertüberwachung) unabhängig
von den Proxy-Objekten erweitert werden können, d.h. es sollte über
einen Minimalumfang an generischer Managementfunktionalität
verfügen.
- Die Funktionalität der Proxy-Objekte sollte erweiterbar sein.
Hintergedanke ist die schrittweise Delegierung von
Managementaufgaben an das Gateway - respektive die Proxy-Objekte -
mit dem Ziel, das Managementsystem zu entlasten.
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