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Die Abbildung bestehender Objektbeschreibungen in das
CORBA-Objektmodell setzt analog zur Transformation von Internet-SMI
nach GDMO die algorithmische Überführung der
Spezifikationssprachen voraus, in denen die
Managementobjekte beschrieben sind. Im vorliegenden Fall handelt es
sich um die Übersetzung der in der Internet-Managementarchitektur
verwendeten ASN.1-Templatesprache in OMG IDL. Hierfür existiert ein
Algorithmus [#!jidmst97!#], der im Rahmen der Aktivitäten der
Joint X/Open NM-Forum Inter-Domain Management Task Force (JIDM)
entworfen wurde und sich zur Zeit in der Standardisierungsphase
befindet. Aufgrund der Automatisierbarkeit des Verfahrens der
direkten Übersetzung wurde daher auch in diesem Fall diese
Transformationsvariante gewählt. Überdies kennt CORBA bisher keine
generischen MOCs, die als Basis einer Vererbungshierarchie dienen
könnten.
Wichtigster Gesichtspunkt bei der Überführung von Agenten einer
Managementarchitektur in eine andere ist die
unterschiedliche Mächtigkeit der jeweiligen Informationsmodelle.
Während das Internet-Informationsmodell sämtliche Aspekte eines
Agenten (Parameter und Aktionen) in Form von skalaren Datentypen bzw.
Tabellen beschreibt und - im Gegensatz zu CORBA - keine Mechanismen
wie beispielsweise Vererbung oder Datenabstraktion kennt, werden im
CORBA-Objektmodell Agenten in Form von Objektklassen sowie deren
zugehörigen Attributen und Methoden definiert. Die Transformation der
in SNMPv2 vorhandenen Datentypen, Makros und asynchronen
Ereignismeldungen in die CORBA-Entsprechungen geschieht
folgendermaßen:
- 1.
- Jedes einzelne Internet SMI-Modul wird einem IDL-Modul
zugeordnet. In diesem werden alle durch die Übersetzung
entstandenen Schnittstellen, Typen und Konstanten abgelegt. Wenn es
mindestens ein NOTIFICATION-TYPE-Makro im SNMP Informationsmodul
gibt, werden zusätzlich zwei IDL-Schnittstellen
SnmpNotifications und PullSnmpNotifications für die
typisierte push- respektive
pull- Event-Kommunikation erzeugt.
- 2.
- ASN.1-Typen werden auf IDL-Datentypen abgebildet; insbesondere
werden die Typspezifikationen der TEXTUAL-CONVENTION-Makros
zu IDL-Datentypen.
- 3.
- MODULE-IDENTITY-, OBJECT-IDENTITY- und OBJECT-TYPE-Makros werden
auf IDL-Konstanten vom Typ ASN1_ObjectIdentifier abgebildet.
- 4.
- Für jedes Tabellenobjekt und für jede Gruppe des MIB-Moduls
wird eine Schnittstelle definiert. Dabei wird
- zu jedem Spalteneintrag einer Tabelle und
- zu jeder MIB-Variable einer Gruppe
ein IDL-Attribut in der entsprechenden Schnittstelle
deklariert, wobei Identifikator, Typ und Zugriffsrechte der
Attribute aus den OBJECT-TYPE Makros der dazugehörigen
Variablen abgeleitet werden. Dieses Vorgehen ist identisch zur
oben beschriebenen Erzeugung von GDMO-Templates.
- 5.
- Zu jedem NOTIFICATION-TYPE Makro werden ferner drei
Funktionen deklariert:
- im Interface SnmpNotifications die Funktion
<notification_name>, wobei <notification_name>
der Identifikator des NOTIFICATION-TYPE-Makros ist,
- im Interface PullSnmpNotifications die beiden
Funktionen try_<op> und pull_<op>. <op>
ist der Name der korrespondierenden Funktion in
SnmpNotifications. Diese sind notwendig, um sowohl
das Push- als auch das Pull-Modell zur
Zustellung asynchroner Ereignismeldungen zu
unterstützen.
Auch hier haben wir aus Platzgründen die Anwendung dieses Algorithmus
am Beispiel der MIB-II sowie die dazu notwendigen Erläuterungen in
Anhang verlagert. Der JIDM-Algorithmus ist Bestandteil
der OMG CORBA/TMN Interworking-Aktivitäten und befindet sich
gegenwärtig in der Abschlußphase der Standardisierung durch die OMG
(siehe dazu [#!omg980503!#]).
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