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Aus den in Kapitel beschriebenen
Managementszenarien ergeben sich in einer Top-down-Analyse folgende
Objektklassen:
Abbildung:
Objektmodell verteilter kooperativer Managementsysteme
|
- Um unsere speziellen Objektklassen verteilter kooperativer
Managementsysteme in die Begriffswelt des RM-ODP einordnen zu
können, müssen wir zunächst eine Abbildung der in der
Managementwelt gebräuchlichen Rollen ,,Manager`` und ,,Agent`` auf
die in verteilten Umgebungen anzutreffenden Rollen ,,Client`` und
,,Server`` vornehmen. Hierzu läßt sich feststellen, daß ein
Managementsystem grundsätzlich in der Rolle eines Clients agiert, der von
einem Server Managementinformationen bezieht bzw. Aktionen darauf
ausführt. In der Management-Terminologie agiert ein Managementagent
in der Rolle eines Servers. Folglich können wir unsere speziellen
Objektklassen Managed_System von der generischen Objektklasse
Server ableiten und die Klasse Client als Vaterklasse für
Managing_System benutzen.
- Die Tatsache, daß wir den Begriff Managed_System anstelle
von ,,Agent`` verwenden, liegt darin begründet, daß wir bei
modular aufgebauten Agentensystemen eine Unterteilung in Protokoll-
bzw. Ressourcenmodule vornehmen müssen. Managed_System
entspricht somit einem Protokollmodul, das mit einem oder mehreren
Ressourcenmodulen (hier als Agent bezeichnet) interagiert, was
durch eine entsprechende 1:n-Aggregationsbeziehung zum Ausdruck kommt.
- Die Zuständigkeit eines Managers für eine bestimmte Menge von
Agentensystemen ergibt sich aus der Aufteilung des
Kommunikationssystems in Domänen. Demzufolge werden
Managed_System und Managing_System über eine
Objektklasse Domain gekoppelt, zu der wiederum jeweils eine
Objektklasse ServiceInfo bzw. BindingInfo Informationen
zur Domänenzugehörigkeit von Manager bzw. Agent bereitstellen.
- Aufgrund der Tatsache, daß die Eigenschaft verteilter
kooperativer Managementsysteme auch die gegenseitige Überwachung
und Steuerung einschließt, muß jedes Managementsystem
Informationen mitführen, auf welchen anderen Systemen es Aktionen
ausführen darf und umgekehrt. Dies ist der Zweck der beiden
Objektklassen Capabilities und Access_Control.
- Um die Manager/Agent-Doppelrolle von Mid-Level-Managern und
Management-Gateways geeignet darzustellen, haben wir die
Objektklasse Mid_Level_Manager sowohl von
Managing_System als auch von Managed_System abgeleitet.
- Management-Gateways sind andererseits auch ein Spezialfall
allgemeiner Gateways, die wir durch die Vererbungsbeziehung zwischen
Generic_Gateway und Management_Gateway zum Ausdruck
bringen. Die Manager/Agent-Doppelrolle eines Management-Gateways
wird durch die zweite Vererbungsbeziehung zu
Mid_Level_Manager repräsentiert.
In den folgenden Abschnitten betrachten wir nun anhand der von uns in
Abschnitt ermittelten vier Sichtweisen auf
verteilte kooperative Managementsysteme, inwiefern die notwendige
Managementinformation sowie die Dienste auch aus realen
Managementsystemen ermittelbar sind. Diese Bottom-up-Analyse ist
erforderlich, um eine Aussage hinsichtlich der Realisierbarkeit und
praktischen Anwendbarkeit unserer Objektmodelle treffen zu können.
Wir werden diese Analyse am Beispiel des Managementsystems IBM NetView
in der uns vorliegenden Version 4.1 durchführen.
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