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Die in den vorangehenden Teilabschnitten identifizierten
Managementdienste laufen grundsätzlich in verteilten Umgebungen ab
und sind damit prinzipiell an keinen festen Ausführungsort gebunden.
Dies wirft zwangsläufig mehrere fundamentale Probleme auf, die zum
überwiegenden Teil bereits von der Middleware gelöst werden müssen:
- An erster Stelle ist hier das Problem einer eindeutigen
Adressierung und
Namensgebung zu nennen,
das in verteilten Managementumgebungen überdies systemübergreifend
und ortstransparent gelöst sein muß. Ferner ist der Umfang eines
verteilten Managementsystems (d.h. die in ihm enthaltenen Dienste
und Ressourcen) weder a priori ermittelbar, noch bleibt dieser über
längere Zeiträume konstant: Zu jedem Zeitpunkt können sowohl neue
Ressourcen in das System eingefügt (bzw. daraus entfernt) als auch
neue Dienste angeboten (bzw. gelöscht) werden. Dies impliziert
insbesondere die Anforderung einheitlicher Formate für Namen und
Adressen.
- Um der Dynamik eines verteilten Managementsystems gerecht zu
werden, sind Such- und
Verzeichnisdienste
erforderlich, die es gestatten, die vorhandenen Dienste hinsichtlich
syntaktischer Kriterien (wie z.B. Eigenschaften ihrer
Signatur) zu ermitteln, um diese anschließend zu adressieren.
- Während die vorgenannten Dienste grundsätzlich das Auffinden
und Adressieren sowie die Nutzung von Diensten in verteilten
Umgebungen erlauben, bietet die Auswertung lediglich syntaktischer
Eigenschaften von Diensten oftmals nicht das gewünschte Ergebnis:
Schließlich ist man weniger an Diensten interessiert, deren
Schnittstelle zu einem bestimmten Suchmuster paßt, sondern möchte
diese vielmehr nach ihren Eigenschaften auswählen. Dies
leisten auf den obengenannten Diensten aufbauende
Vermittlungsdienste (sogenannte Trader) , die die
Dienstauswahl nach semantischen Kriterien gestatten.
Eine signifikante Erweiterung der Funktionalität verteilter
Managementsysteme besteht darin, die auf wenigen, ausgezeichneten
Systemen befindlichen Managementdienste nicht nur global nutzbar zu
machen, sondern diese nach Bedarf auch zur Laufzeit auf andere
Systeme zu verlagern. Man spricht in diesem Zusammenhang von der
Delegierung von Managementaufgaben an andere Systeme. Natürliche
Kandidaten für solche delegierbaren Dienste sind die oben
besprochenen Dienste zur Ermittlung abgeleiteter,
betreiberspezifischer Managementinformation, die auf einem System
geeignet konfiguriert und auf einem anderen System zur Ausführung
gebracht werden.
Naheliegende Delegierungsmodelle bestehen in der von
Managementsystemen ausgehenden Erweiterung von Agenten sowie im
Transfer von Managementfunktionalität zwischen Managementsystemen
nach dem Push-Modell . Denkbar sind jedoch
auch Ansätze, die es individuellen (Manager- oder Agenten-)Systemen
ermöglichen, selbständig das Laden geeigneter Dienste nach dem
Pull-Modell zu initiieren. Die hierfür
notwendigen technischen Voraussetzungen in Bezug auf die dieser Arbeit
zugrundeliegende Fragestellung werden wir in Kapitel
diskutieren.
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