Die umfassenden Möglichkeiten des OSI-Managements zur effizienten
Realisierung verteilten Managements haben dazu geführt, daß die
Betreiber öffentlicher Kommunikationsnetze im Rahmen der
Standardisierungsaktivitäten eines Telecommunications
Management Network (TMN) auf der OSI-Managementarchitektur aufgebaut
und diese um Belange des Telekommunikationsmanagements erweitert
haben. Diese Erweiterungen umfassen insbesondere ein architekturelles
Rahmenwerk [#!itum3010!#], das ebenfalls die Integration von nicht
OSI-konformen Managementsystemen vorsieht. Bei TMN handelt es sich um
ein eigenständiges Managementnetz, das physisch von den
Carriernetzen getrennt ist, auf denen ausschließlich Nutzdaten
transportiert werden.
Um der bereits in Abschnitt angesprochenen
Problematik des Zusammenwirkens unterschiedlicher
(Telekommunikations-)Dienstleister gerecht zu werden, werden in TMN
insgesamt fünf Schichten definiert, auf die jedoch an dieser Stelle
aus Platzgründen nicht näher eigegangen werden soll. Detaillierte
Informationen hierzu findet man in [#!cohe94!#] und [#!sahi94!#].
Das TMN-Referenzmodell verfeinert mit den Function
Blocks das
OSI-Organisationsmodell dahingehend, daß anstelle der
Manager- und Agentenrollen detailliertere Ausprägungsformen der am
Managementprozeß teilnehmenden Systeme definiert werden:
Operations Systems Functions (OSF) sind diejenigen Managementsysteme, in denen die
Verarbeitung von Managementinformation geschieht, um die
TMN-Komponenten zu administrieren. Die Benutzerschnittstelle zum TMN
wird durch Work Station Functions (WSF) bereitgestellt. Eine
Network Element Function (NEF) entspricht im wesentlichen dem
OSI-Agentenbegriff und gestattet das Management der Netzressourcen, um
die von NEFs bereitgestellten Informationen an die Erfordernisse der
OSFs anzupassen: Hierunter fallen Aufgaben wie z.B. das Sammeln,
Anpassen, Filtern und Verdichten von Managementinformation. Die
Einbeziehung von nicht TMN-konformen Ressourcen in ein globales
(TMN-basiertes) Management bedingt das Vorhandensein von
Q-Adapter Functions (QAF) , die entsprechende
Konvertierungsfunktionen bereitstellen. Zwischen diesen
Funktionsblöcken definiert TMN Referenzpunkte, die in Abbildung
eingezeichnet sind. Für die vorliegende
Arbeit sind insbesondere folgende Referenzpunkte von Bedeutung:
OSF-zu-OSF Kommunikation wird über das am q3-Referenzpunkt definierte
CMIP-Interface (Q3) abgewickelt, der x-Referenzpunkt verbindet
unterschiedliche TMNs miteinander und der m-Referenzpunkt stellt den
Abschluß des TMN gegenüber nicht-TMN konformen Systemen dar.
Hinsichtlich des Informationsmodells bietet TMN mit dem Generic Network Information Model [#!itum3100!#] eine Erweiterung des OSI-Informationsmodells um einen Objektkatalog, der speziell auf die Belange des Telekommunikationsmanagements abstellt. Sämtliche Konzepte und Prinzipien des OSI-Informationsmodells werden unverändert übernommen [#!sido98!#].
Dies gilt ebenso für die verbleibenden Teilmodelle des OSI-Managements: Wie bereits oben angedeutet, ist CMIS derjenige Dienst, mit dem Informationen zwischen den TMN-Bestandteilen ausgetauscht werden. Ferner werden die OSI Systems Management Functions in TMN angewendet.