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Aufgabenstellung

  Mit der sprunghaften Zunahme der Anforderungen an die Dienstgüte (Quality of Service, QoS) der zu überwachenden und steuernden Systeme und Anwendungen ist Management großer verteilter Systeme oder Corporate Networks von einer zentralisierten Managementplattform aus nicht mehr effizient machbar. Ein erster Schritt zur Behandlung dieses Problems ist die Einführung mehrerer Managementplattformen, die ihrerseits für einen abgegrenzten Teilbereich des Rechnernetzes bzw. verteilten Systems verantwortlich sind.

Aus dem Vorhandensein zahlreicher isolierter Managementplattformen ergibt sich allerdings ein hoher Koordinierungs- und Steuerungsaufwand dieser Systeme, der von gegenwärtig verfügbaren kommerziellen Produkten nur in unzureichender Weise gelöst wird, da momentan keine ausgereiften Konzepte zur Behandlung dieser Anforderungen zur Verfügung stehen.

Die Problematik des Managements von Managementsystemen erhält eine um so höhere Brisanz, als es sich bei diesen weniger um konkrete Ressourcen handelt, die bereits von ihrem Aufbau her Hinweise zur Modellierung geben, sondern vielmehr um Applikationen, die auf abstrakten Größen (Zähler, Warteschlangen, Prozesse, Logs, Systeme) aufbauen, welche managementrelevante Informationen von realen Ressourcen repräsentieren. Dies impliziert, daß zur Modellierung von Managementsystemen neue Typen von Beziehungen (wie z.B. Abstützungsbeziehungen zwischen Diensten und Prozessen) zwischen Managementobjekten eingeführt werden müssen, die in den gegenwärtigen Architekturen noch nicht vorhanden sind.

Eine zusätzliche Komplexität resultiert aus der Tatsache, daß Managementsysteme und die in ihnen enthaltene Managementfunktionalität auf mehrere heterogene Systeme verteilt sein kann. Diese Heterogenität bezieht sich nicht nur auf die Architektur der Rechner sowie deren Betriebs- und Übertragungssysteme, sondern auch auf die - unter Umständen unterschiedlichen - Managementarchitekturen, die den konzeptionellen Rahmen zur Überwachung und Steuerung dieser Systeme festlegen.

Es sind also managementarchitekturübergreifende Methoden gefordert, die einerseits offen für die Integration bereits bestehender Architekturen sind, aber andererseits die Modellierung komplexer Managementsysteme und deren Beziehungen zueinander effizient gestatten.

Gesucht wird also eine Methodik zur Überwachung und Steuerung verteilter kooperativer Managementsysteme in heterogenen Umgebungen. Sie basiert einerseits auf einem Objektmodell von Managementsystemen und andererseits auf einem Rahmenwerk zur Spezifikation und Implementierung geeigneter Managementdienste, das gestattet, auf der Grundlage standardisierter Verfahren und Architekturen die für den Problembereich ,,Management von Managementsystemen`` erforderliche Funktionalität dynamisch den Gegebenheiten anzupassen.

Die wichtigsten Fragestellungen  bzw. Teilprobleme bestehen folglich in

Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, diese Fragestellungen unter der Randbedingung des Konfigurations- und Fehlermanagements zu lösen. Angesichts der Tatsache, daß das Management verteilter kooperativer Managementsysteme sowohl das Management der Applikation ,,Management`` als auch das Management der jeweiligen Systeminfrastruktur beinhaltet, stehen die Disziplinen ,,Anwendungsmanagement``  und ,,Systemmanagement``  im Zentrum der Betrachtung. Wie die Analyse bestehender standardisierter Architekturen, aktueller Forschungsansätze und am Markt erhältlicher Produkte in Kapitel [*] zeigt, ist diese Problematik in der hier vorgeschlagenen Form bislang noch nicht angegangen bzw. gelöst worden.


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Copyright Munich Network Management Team