Wie bereits oben angesprochen, handelt es sich bei RM-ODP um einen Meta-Standard, der ein Rahmenwerk für allgemeine verteilte Verarbeitung darstellt, um den Einsatz spezifischer OO-Technologien zu ermöglichen. Beispiele solcher Technologien sind die vorher besprochenen Managementarchitekturen bzw. Rahmenwerke für verteilte objektorientierte Programmierung. Somit liegt ODP auf einem höheren Abstraktionsniveau als die bisher besprochenen Architekturen.
Die Begründung für die Verwendung von RM-ODP im Rahmen dieser
Arbeit lautet wie folgt: Wir hatten bei der Besprechung der
OSI-Managementarchitektur festgestellt, daß diese zwar im Rahmen der
Generic Management Object Classes generische MOCs definiert,
jedoch beziehen sich diese ausschließlich auf Elemente der sieben
Schichten des OSI-Referenzmodells wie z.B. Protokollinstanzen oder
Dienstzugangspunkte. GMOCs, die für unsere Belange relevant wären,
d.h. Managementsysteme, deren Bestandteile und Dienste, existieren
bisher in keiner Managementarchitektur. Da wir jedoch solche
generischen MOCs als Basisklassen für die MOCs verteilter
kooperativer Managementsysteme (und deren Bestandteile) benötigen,
sind wir auf standardisierte Vorgaben angewiesen, um die universelle
Anwendbarkeit unseres Lösungsansatzes sicherzustellen. RM-ODP leistet
genau dies, indem durch die Definition von Anforderungen an verteilte
Anwendungen exakt solche allgemein verwendbaren Basis-MOCs implizit
festgelegt werden. Wir werden diesen Ansatz in Kapitel
genauer vorstellen. Er ist ebenfalls in
[#!kene97cc!#] dokumentiert.