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Ein Objektmodell für das Management verteilter kooperativer Managementsysteme

  Nachdem wir im vorigen Kapitel mit der Diskussion der unterschiedlichen Ausprägungsformen des Umbrella Managements sowohl das konzeptionelle als auch das implementierungstechnische Fundament für ein intergriertes Enterprise Management gelegt haben, werden wir uns nun im folgenden Kapitel der Instrumentierung verteilter kooperativer Managementsysteme widmen. Wie in der Einleitung der vorliegenden Arbeit motiviert wurde, umfaßt diese zwei Problembereiche, die wir als den Informationsaspekt  sowie den Funktionsaspekt  kategorisiert hatten. Ersterer legt den für effektives Management notwendigen Umfang an Managementinformation fest, die von einer Ressource zur Verfügung gestellt werden muß; letzterer fokussiert auf die möglichst generischen und flexibel kombinierbaren Managementdienste, welche die von der Instrumentierung zur Verfügung gestellten Parameter hinsichtlich der Zielvorgaben eines Betreibers aufbereiten.

Entsprechend ist dieses Kapitel strukturiert: Wir werden zunächst in Abschnitt [*] einen werkzeugunterstützten Ansatz zur Gewinnung neuer CORBA-konformer Agenten aus bestehenden SNMP-Implementierungen vorstellen, der die mit der Verwendung von CORBA einhergehenden Vorteile moderner Softwareentwicklungssysteme demonstriert. Die Vorstellung dieses Ansatzes erfolgt an einem einfachen Beispiel: Es handelt sich dabei um einen Agenten für das integrierte Management UNIX-basierter Endsysteme, der am Lehrstuhl entwickelt und seitdem kontinuierlich verbessert wurde. Seine Behandlung wird nicht zuletzt durch unsere Erfahrungen gerechtfertigt, daß auch heute noch im Betriebssystem auftretende Fehlersituationen zu einem wesentlichen Anteil für Störungen der darauf aufsetzenden Managementsysteme verantwortlich sind.

Im Anschluß daran werden wir eine Methodik vorstellen, die darauf abzielt, generische MOCs für Managementsysteme zu entwerfen, um bereits so nahe wie möglich an der Wurzel der Vererbungshierarchie ein Maximum an Managementinformation und -diensten zu definieren. Wie wir in Abschnitt [*] festgestellt haben, ist dies in gegenwärtigen (objektorientierten) Managementarchitekturen nicht gegeben. Der Vorteil einer hohen Informationsdichte an der Spitze der Vererbungshierarchie bietet uns neben der Eigenschaft einer übersichtlichen Darstellung unseres Management-Objektmodells verteilter kooperativer Managementsysteme insbesondere den Mehrwert, konkrete Vorgaben an den Minimalumfang einer geeigneten Instrumentierung machen zu können. Letztere können beispielsweise als Referenz für die Bewertung zukünftiger (kommerzieller) Lösungen dienen, um den bereitgestellten Umfang an Managementinformation für Managementsysteme in die Praxis umzusetzen.

Der darauf folgende Abschnitt [*] konkretisiert diese Aspekte, indem wir unser Objektmodell für verteilte kooperative Managementsysteme (eine MIB für Managementsysteme) vorstellen, das es uns gestattet, Mid-level-Managementsysteme und heutige Managementplattformen so zu instrumentieren, damit sie von anderen Managementsystemen überwacht und gesteuert werden können. Aus Kapitel [*] haben wir darüber hinaus die Erkenntnis gewonnen, daß sich aus der Manager/Agent-Doppelrolle von Management-Gateways die Notwendigkeit des Managements solcher Übergangspunkte ergibt. Wir werden daher ebenfalls ein Objektmodell für Management-Gateways entwickeln, was aufgrund des von uns verwendeten objektorientierten Designs ohne großen Aufwand möglich ist. Insbesondere dem Management von Management-Gateways ist bislang von der Fachwelt keinerlei Aufmerksamkeit zuteil geworden.



 
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