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Wir haben uns in diesem Kapitel eingehend mit dem Design von
Management-Objektmodellen für verteilte kooperative Managementsysteme
befaßt, die nahtlos in ein CORBA-basiertes Enterprise Management
integrierbar sind. Wir haben dabei die folgenden Ziele verfolgt:
- Liegen bereits Managementmodelle und die dazugehörigen
Instrumentierungen in anderen Managementarchitekturen (wie dem OSI-
oder dem Internet-Management) vor, sollten diese in einem weitgehend
automatisierbaren Verfahren in CORBA überführbar sein. Wir haben
in Abschnitt einen solchen Ansatz
konzipiert und seine Machbarkeit anhand eines konkreten Beispiels
vorgestellt. Hilfreich war dabei die Abstützung auf den
offengelegten JIDM-Algorithmus zur Transformation von Internet-SMI
in OMG IDL. Der Einsatz von modernen Software-Werkzeugen wie das von
uns verwendete CASE-Tool Software through Pictures hat sich
dabei als sehr positiv herausgestellt, da es signifikante
Vereinfachungen bei der Umwandlung objektbasierter
Managementinformationsbeschreibungen in ein vollständig objekt
orientiertes Managementmodell bietet.
- Verfügt eine neue Managementarchitektur noch über keine
geeigneten Basisklassen einer Vererbungshierarchie (wie im Falle von
CORBA), so ist es möglich, aus den Viewpoint-Definitionen des
ODP-Referenzmodells generische Objektklassen abzuleiten, die dies
leisten. Unter Verwendung des Ansatzes von Neumair war es uns
möglich, diese Basis-MOCs mit der notwendigen
Managementinformation auszustatten, damit bereits eine hinreichende
Grundmenge an Managementinformation bereits von den Basisklassen zur
Verfügung gestellt wird, was einen hohen Grad an
Wiederverwendbarkeit auch für andere Anwendungsklassen als die in
dieser Arbeit betrachteten Managementsysteme sicherstellt.
- Schließlich haben wir auf der Grundlage dieser generischen
Basisklassen für den von uns betrachteten Problembereich geeignete
Objektmodelle entworfen, die den in Kapitel
herausgearbeiteten Anforderungen gerecht werden.
Das zentrale Designziel bestand darin, offene, standardisierte
Verfahren zu verwenden um damit eine breite Anwendbarkeit der Konzepte
zu gewährleisten. Hierbei hat sich insbesondere die Verwendung der
Object Modeling Technique als Notation zur Beschreibung der
von uns entworfenen Objektmodelle bewährt, da sie einerseits eine
vollständige Unterstützung grundlegender Konzepte der
Objektorientierung (wie z.B. Vererbungs- und Enthaltenseinsbeziehungen
zwischen Objektklassen) bietet; andererseits ist diese
OOA/OOD-Methodik in der Praxis weit verbreitet, was sich im
Vorhandensein guter OMT-basierter Software-Entwicklungswerkzeuge
wiederspiegelt. Letztere sind in der Lage, aus OMT-konformen
Objektmodellen entsprechende Klassendefinitionen für eine Vielzahl
gebräuchlicher (Programmier-) Sprachen (C++, Smalltalk, Java, IDL)
automatisch zu generieren und umgekehrt mit Hilfe sogenannter
Reengineering-Komponenten aus bestehendem Programmcode
OMT-Diagramme zu erstellen. An dieser Stelle zeigt sich ebenfalls der
Vorteil unserer Wahl von CORBA als Architektur für das Management, da
das Anwendungsspektrum dieser Architektur über das Management
hinausgeht: Die
dazugehörige Schnittstellenbeschreibungssprache IDL wird von einem
Großteil der am Markt angebotenen CASE-Tools unterstützt, was für
die Sprachen spezieller Managementarchitekturen (GDMO/ASN.1 bei
OSI/TMN oder eine ASN.1-Teilmenge beim Internet-Management) nicht
gegeben ist.
Nicht zuletzt rechtfertigt dies die in Abschnitt
vorgeschlagene Betrachtung des Managements als einen speziellen Fall
einer verteilten Anwendung.
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