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Web-based Enterprise Management

    Die bisher neueste Managementarchitektur, die aufgrund ihrer expliziten Ausrichtung auf das Enterprise Management für unsere Arbeit relevant ist, ist die Web-based Enterprise Management (WBEM) Initiative, die im Jahre 1996 von den Firmen BMC Software, Compaq, Cisco Systems, Intel und Microsoft ins Leben gerufen wurde und heute insbesondere von Seiten der Hersteller favorisiert wird. Ziel von WBEM ist die Definition eines einheitlichen Rahmenwerkes zur Administration von Netzkomponenten, Endsystemen und Anwendungen. Diese sollen von einer integrierten Oberfläche aus unter Verwendung identischer Mittel (bezogen auf das Datenmodell sowie die Zugriffsmechanismen und Managementdienste) auf einheitliche Art administriert werden können. Ein weiteres Designziel besteht in der Integration ,,fremder`` Managementarchitekturen, wie dem in Abschnitt [*] besprochenen Desktop Management Interface (DMI), dem Internet-Management und dem OSI-Management. Hierbei ist insbesondere angedacht, daß WBEM als Architektur für das Managementsystem zum Einsatz kommt, welches über geeignete Proxies mit Agenten kommuniziert, die aus anderen Architekturwelten stammen. Die Kooperation zwischen einem WBEM-basierten Managementsystemen und anderen Managern ist bisher nicht explizit vorgesehen. Insgesamt besteht WBEM aus folgenden Komponenten [#!thom98!#]:

Das Herzstück von WBEM ist der sogenannte CIM Object Manager (CIMOM) , der im wesentlichen unserem Begriff eines verteilten kooperativen Managementsystems entspricht. Die Speicherung der Daten von CIMOM (wie z.B. die MIBs der verwalteten Ressourcen, Instanzen-Informationen, Zugriffsrechte) geschieht im CIM Repository , welches bisher in Form von Dateien realisiert ist. Als Benutzerschnittstelle zum CIMOM fungieren WWW-Browser, in denen die WBEM-Managementapplikationen ablaufen. Der WBEM-Begriff Provider  umfaßt sowohl unseren (vgl. Abschnitt [*]) Agentenbegriff als auch Proxies, über die Agenten aus anderen Managementarchitekturen angesprochen werden: WBEM sieht sowohl Provider für XML (s.u.) und die Windows Registry vor, als auch für die Fremdprotokolle SNMP und DMI. Das in Abschnitt [*] angesprochene und erst zwei Jahre alte DMI ist insofern interessant, als WBEM die Rolle des DMI-Nachfolgers zugedacht ist.

Als Kommunikationsmechanismus zwischen CIMOM und Providern einerseits und zwischen CIMOM und den Managementapplikationen andererseits war ursprünglich das Hypermedia Management Protocol (HMMP)  gedacht; mittlerweile ist man jedoch davon abgekommen und favorisiert stattdessen das im WWW eingesetzte Hypertext Transfer Protocol (HTTP) , mit dem in der Extensible Markup Language (XML)  beschriebene Daten transportiert werden sollen. Alternativ zu HTTP kann jedoch auch die Microsoft-Objektechnologie ActiveX eingesetzt werden können, die jedoch gegenwärtig nur auf Windows-Betriebssystemen ablauffähig ist.

Auch im Bereich des WBEM-Informationsmodells haben sich einige Veränderungen ergeben: Ursprünglich sollte das Hypermedia Management Scheme (HMMS)  als Informationsmodell genutzt werden. Nach der Übernahme der WBEM-Aktivitäten durch die Desktop Management Task Force wurde HMMS durch das Common Information Model (CIM)  [#!cim20!#] ersetzt, das ursprünglich aus dem Bereich des Software-Engineering stammt. Als Notation zur Beschreibung von Managementinformation wurde das Managed Object Format eingeführt, das gewisse Ähnlichkeiten mit der Syntax des Internet-Informationsmodells hat.



 
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