Konfiguration des Serverprogramms

  Defaultmäßig wird beim Start des Servers die Datei httpd.conf ausgewertet, ein anderer Name kann jedoch auch durch eine Option in der Kommandozeile explizit angegeben werden. In dieser Datei befinden sich alle Parameter, die den Betrieb des Servers regeln. Darunter auch die folgenden, die von besonderem Interesse sind:

• DocumentRoot
  Default: /usr/local/etc/httpd/htdocs; Damit wird das Verzeichnis angegeben, von dem ausgehend der Server seine Dokumente findet.
  
  Diese Angabe kann verwendet werden, um die Dokumente zu lokalisieren und die Umsetzungen zwischen URL und absolutem Dateinamen zu realisieren.
  
  
  
  
• ServerRoot
  Default: /usr/local/etc/httpd; Damit wird das Verzeichnis spezifiziert, in dem sich der Server befindet.
  
  Relativ zu diesem Verzeichnis liegen die Unterverzeichnisse conf/ und logs/, die die Konfigurations- und Logdateien enthalten.
  
  
  
  
• Port
  Default: 80; Portnummer, die der Server verwendet. 80 ist der Standardport für HTTP. Kann dieser Port nicht verwendet werden (unter UNIX ist die Verwendung von Ports unter 1024 Benutzern mit root-Berechtigung vorbehalten) werden meist die Ports 8000 oder 8080 verwendet.
  
  Dieser Eintrag ist wie die beiden folgenden direkt einem der Punkte aus Kapitel zuzuordnen (hier: Portnummer).
• BindAddress
  Default: * (alle IP-Adressen); Angabe einer IP-Adresse, eine volle Internet-Domain, oder eines * für alle IP-Adressen des Rechners (falls der Servermaschine mehrere Adressen zugeordnet sind.)
  
  Ist hier eine eindeutige IP-Adresse oder ein Domainname spezifiziert, so ist dies der Name der Servers. Bei Verwendung mehrerer IP-Adressen für einen Server müssen die Namen auf einem anderen Wege ermittelt werden.
• ServerAdmin
  e-mail des Webmasters;
  
  Entspricht dem Administrator aus . Diese Mailadresse kann auch verwendet werden, um im Fehlerfalle Benachrichtigungen zu übermitteln.
  
  
  
  
• TimeOut
  Default: 1200 (Zeit in Sekunden); Begrenzt die maximale Zeitdauer einer Verbindung. Ist diese Zeit überschritten, wird die Verbindung vom Server beendet.
  
  Im Abschnitt wird die maximale Verbindungsdauer erläutert, dies ist der entsprechende Konfigurationsparameter dazu.
  
  
  
  
• MaxRequestsPerChild
  Default: 0 (keine Begrenzung); Höchstzahl von Anfragen, die ein einzelner Prozeß bearbeiten darf. Nach Überschreitung dieser Zahl terminiert er. Eine Null als Wert bedeutet dabei, daß eine solche Grenze nicht beachtet werden muß.
  
  Eine deutlich zu niedrige Grenze verursacht bei vielbeschäftigten Servern unter Umständen unnötige Zusatzlast, da häufig neue Prozesse kreiert werden müssen. Andererseits verhindert ein Abschalten dieser Lebensdauerbegrenzung eine Selbstregulierung der Anzahl von Prozessen bei sinkender Last.
  
  
  
  

  Die restlichen Punkte bieten einen Ansatz zur Steuerung der Anzahl von Serverprozessen, wie in gefordert.

• MaxClients
  Default: 150; Maximale Anzahl von gleichzeitig Anfragen durch Clients, die bearbeitet werden können.
  
  Effektiv ist dies die maximale Anzahl von Serverprozessen, denn wenn nicht mehr gleichzeitig Anfragen bearbeitet werden, werden auch nicht mehr Prozesse zu diesem Zweck gestartet.
• MaxSpareServers
  Default: 10; Maximale Anzahl von unbeschäftigten Serverprozessen. Bearbeiten mehr als diese Zahl von Prozessen im Moment keine Anfragen, werden soviele beendet, bis diese Anzahl eingehalten wird.
  
  Kann bei stark frequentierten Servern erhöht werden, um plötzlich auftretende Spitzenlasten besser abzufangen. Bei schwach genutzten Servern dagegen, belastet ein hoher Wert den Rechner erheblich, da ständig zuviele Prozesse existieren.
• MinSpareServers
  Default: 5; Minimale Anzahl von unbeschäftigten Serverprozessen. Bearbeiten weniger als diese Zahl von Prozessen im Moment keine Anfragen, werden soviele neue gestartet, bis diese Anzahl erreicht wird.
  
  Ein zu niedriger Wert kann die Leistungsreserven stark beeinträchtigen, da bei mehreren gleichzeitigen Anfragen viel Zeit verloren geht, bis genügend Serverprozesse neu gestartet werden. Andererseits vergeudet ein hoher Wert entsprechen viele Ressourcen