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Providerbasierte globale Unicast-Adressen

Während IPv4-Adressen in verschiedene Netzwerkklassen A, B, C, etc. unterteilt werden, gibt es bei IPv6-Adressen eine derartige statische Trennung von Netzwerk- und Hostanteil nicht. Die Wegewahl wird von Routern aufgrund von Adreßpräfixen getroffen, die beliebige Längen zwischen 1 und 128 Bits haben können.

Eines der größten Probleme des alten Internet-Protokolls ist der Umfang der Routing-Tabellen in großen Backbone Routern und den damit verbundenen Leistungseinbußen. Diesem Problem versucht man im neuen Internet-Protokoll durch eine wohldefinierte Adressierungshierarchie zu begegnen, die unter anderem folgenden Anforderungen genügt [Estrin 94]:

Bis zur Definition eines weiteren Formats, das im nächsten Abschnitt vorgestellt wird, wurde erwartet, daß die providerbasierte Adreßzuordnung breite Verwendung finden wird. Ihr Format nach [Rekhter 97a] ist in Tabelle 2.2 zu sehen.

 
Tabelle: Providerbasiertes Unicast-Adreßformat
3 Bits 5 Bits n Bits 56-n Bits 64 Bits
010 Registry ID Provider ID Subscriber ID Intra-Subscriber
 


Registry ID:
Für die Adreßvergabe zuständige Registratur:
Regionale Registratur Wert (binär)
Multiregional (IANA) 10000
RIPE NCC (Europa) 01000
INTERNIC (Nord Amerika) 11000
APNIC (Asien/ Pazifik) 00100
Provider ID:
Die Registratur teilt den von ihr verwalteten Diensteanbietern Adreßblöcke und eindeutige IDs zu.
Subscriber ID:
Die Struktur und Aufteilung dieser Nummern ist Sache der einzelnen Diensteanbieter. Er kann seine Kunden z.B. nach topologischen Kriterien in Gruppen einteilen.
Intra-Subscriber:
Die letzten 64 Bits stehen dem einzelnen Endbenutzer zur Verfügung. Die Autoren schlagen die in Tabelle 2.3 dargestellte Aufteilung vor:

 
Tabelle: Adreßaufteilung bei Endbenutzern
64 Bits 16 Bits 48 Bits
Subscriber Prefix Subnet ID Interface ID
 


Damit kann der Endbenutzer die Möglichkeiten zur Autokonfiguration der Interface IDs durch linkspezifische Adressen, wie z.B. den 48 Bit IEEE-802 MAC-Adressen, nutzen. Reichen die durch 16 Bits möglichen 65535 Subnetze nicht aus, können an solche Großunternehmen eigene Provider IDs vergeben werden, um zusätzlichen lokalen Adreßraum zu gewinnen.


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Copyright Munich Network Management Team